ArkOS liefert Alternative zu Google-Diensten
Als Google bekanntgab, den Google Reader einzustellen, wurde dem Entwickler Jacob Cook bewusst, das dies mit jedem anderen unrentablen Google-Dienst auch passieren kann. Es reifte die Idee, eine Alternative zu schaffen, die gleichzeitig die Daten im eigenen Zugriff belässt. Die NSA-Affäre beschleunigte das Vorhaben weiter.
ArkOS ist ein offenes Betriebssystem, das auf Arch-Linux basiert, aber nicht dessen vertiefte Linux-Kenntnisse voraussetzt. Das für den Raspberry Pi geschneiderte System will für jeden verständlich über ein Webinterface die Handhabung der verschiedenen angebotenen Dienste möglichst sicher und gleichzeitig einfach gestalten. Das Webinterface und die dahinter liegende Dienste-Steuerung wird von der Software Genesis gesteuert, die das Herzstück des Betriebssystems bildet. Das Projekt ist, wie ArkOS auch, Open Source, unterliegt der GPL und wird auf GitHub gehostet. Das gesamte Projekt ist im CitizenWeb zusammengefasst. Der Raspberry Pi mit installiertem ArkOS kann als Heimserver an jedem Ethernet-Anschluss betrieben werden. Das Problem des zu Hause meist geringen Upload-Volumens für beispielsweise Streaming will Cook zukünftig über Cloud-Hoster wie DigitalOcean lösen, wo ArkOS unter eigener Kontrolle gehostet werden kann.
Genesis ist in Python geschrieben, modular aufgebaut und wird durch Plugins um einzelne Dienste erweitert und vorkonfiguriert. So kann der Anwender etwa Erweiterungen für WordPress oder OwnCloud integrieren oder ein Samba-Share zum Austausch mit Windows-Rechnern einrichten. Ein Web- oder Fileserver mit Nginx als Grundlage ist ebenso schnell eingerichtet, wie demnächst auch ein Mailserver mit Postfix und Dovecot. Alle diese Plugins sind vorkonfiguriert und fragen weitere benötigte Daten und Einstellungen in einer Maske ab. Cook rät derzeit noch vom produktiven Einsatz ab und verweist auf die Version 1.0, die im Frühjahr 2014 erscheinen soll. Bis dahin sollen viele weitere Dienste wie Jekyll, Tent, Pump.io und XMMP integriert werden.
Um sich für eine Weile ganz seinem Projekt widmen zu können hat Cook jetzt eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die versucht, 45.000 US-Dollar für die weitere Entwicklung zu sammeln. In der ersten Woche sind dort knapp 10.000 US-Dollar zugesagt worden.