AMD „Kaveri“: BF4-Bundle und Leistungsprognosen

Michael Günsch
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Offenbar will AMD die kommenden „Kaveri“-Prozessoren mit der Beigabe des Spiels „Battlefield 4“ für Kunden attraktiver machen. Bereits bei einigen Grafikkarten der Radeon R9 Series legten AMDs Boardpartner das Actionspiel bei. Konkret sollen die neuen Modelle der A10-Serie mit dem Spiel gebündelt werden.

Dies will die schwedische Webseite Sweclockers in Erfahrung gebracht haben. Entsprechend würden die bisher bekannten Modelle A10-7850K und A10-7700K zu einer neuen Bundle-Aktion gehören, über die es jedoch bisher keine offiziellen Informationen oder nähere Details gibt. Ein APU-Spiele-Bundle ist bei AMD nicht neu, SimCity wurde bereits mit „Trinity“- und „Richland“-Modellen vertrieben.

Etwas chaotisch verlief die Markteinführung des BF4-Bundles bei den Radeon R9 und mündete darin, dass spezielle Battlefield-4-Editionen verfügbar sind, welche allerdings teurer als die Pendants ohne das Spiel angeboten werden, weshalb bislang nicht von einer Gratisbeilage zu reden ist.

Dass Battlefield 4 bei AMD erneut im Fokus steht, ist nicht verwunderlich, gehört es doch zu den ersten Spielen, die die neue „Mantle“-API unterstützen sollen, welche der Chipentwickler in Kooperation mit DICE entwickelt hat. Ein Mantle-Patch für Battlefield 4 soll noch in diesem Jahr herauskommen. Auch Kaveri wird die neue Low-Level-Programmierschnittstelle für Spiele unterstützen, mit welcher AMD Geschwindigkeitsvorteile verspricht. Laut AMD sollen die Kaveri-APUs ab dem 14. Januar 2014 verfügbar sein.

Derzeit wird über die Leistung von Kaveri viel spekuliert. Die neuen „Steamroller“-Kerne versprechen eine höhere CPU-Leistung und auch die neue Grafikeinheit auf Basis der GCN-Architektur und mit deutlich mehr Recheneinheiten beim Spitzenmodell soll für mehr Leistung sorgen. Neben einem groben Anhaltspunkt, den AMD mit der Angabe von 856 GFLOPS selbst lieferte, schwirrten bereits Folien fragwürdiger Herkunft im Netz herum, die prozentuale Steigerungen gegenüber dem Vorgänger „Richland“ nannten. Jetzt liefert Sweclockers eine neue Folie, die aus AMDs Marketing-Abteilung zu entstammen scheint und Vorzüge der neuen A10-Serie auf Basis von „Kaveri“ beschreibt.

AMD wirbt für Kaveri: Benchmark-Vergleich mit Intel Core i5-4670K
AMD wirbt für Kaveri: Benchmark-Vergleich mit Intel Core i5-4670K (Bild: sweclockers.com)
AMD wirbt für Richland: Benchmark-Vergleich mit Intel Core i5-4670K
AMD wirbt für Richland: Benchmark-Vergleich mit Intel Core i5-4670K (Bild: community.amd.com)

Demnach soll Kaveri eine über 50 Prozent höhere Leistung im OpenCL-Benchmark Basemark CL als ein Intel Core i5-4670K bieten. Im 3DMark Firestrike soll der Vorsprung 40 Prozent oder mehr betragen. Mehr als acht Prozent mehr Punkte als mit besagter Intel-CPU sollen wiederum im PCMark 8 erzielt werden. Welches Kaveri-Modell für diesen vor allem auf GPU-Leistung ausgerichteten Vergleich herangezogen wurde, geht aus der Grafik nicht hervor, allerdings ist das Spitzenmodell A10-7850K wahrscheinlich.

Zunächst wirkt der beworbene Leistungsvorsprung beachtlich, allerdings ist zu bemerken, dass es sich, die Authentizität der Folie vorausgesetzt, um speziell von AMD ausgewählte Benchmarks handelt – ein sogenanntes „cherry picking“ mit Anwendungen, die dem Produkt besonders gut liegen ist sehr wahrscheinlich. Außerdem wirken die Angaben nicht mehr ganz so euphorisch, werden diese mit jenen, die AMD beim „Richland“-Flaggschiff angab, verglichen. Lediglich der von der Folie versprochene Leistungsvorsprung beim Basemark CL tanzt aus der Reihe.

Performance-Vorsprung gegenüber Intel Core i5-4670K in ausgewählten Benchmarks
Kaveri (A10-?) Richland (A10-6800K)
3DMark Firestrike > 40 % 38 %
Basemark CL > 50 % 13 %
PCMark 8 > 8 % 4 %

Letzten Endes heißt es wie so oft, auf unabhängige Tests mit praxisnahen Anwendungen zu warten, um sich ein genaues Bild von der Leistung von Kaveri im Vergleich zum Vorgänger und zur Konkurrenz machen zu können. Weder sind die obigen Angaben offiziell bestätigt, noch besonders aussagekräftig.