Ausführliche Details zu Intels kommenden Enterprise-SSDs

Michael Günsch
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Ein Dokument gibt Details zu Intels kommenden SSD-Produkten im Enterprise-Segment preis. So zeigt eine Roadmap die für das kommende Jahr geplanten Serien P3700, P3500 sowie Pro 2500. Die beiden erstgenannten Reihen sollen bis zu 2 Terabyte Flash-Speicher bieten.

Die für das zweite Quartal 2014 geplanten Serien P3700 und P3500 treten namentlich in die Fußstapfen der bisherigen Lösungen für Datenzentren S3700 und S3500. Ein wesentlicher Unterschied zu den bisherigen Modellen besteht nicht nur beim deutlich höherem Speicherausbau, sondern auch bei der Schnittstelle: Statt SATA 6 Gb/s setzt Intel wie bereits bei der 910-Serie auf PCI-Express, das deutlich höhere Transferraten erlaubt. Dabei werden die SSDs aber nicht nur als Steckkarte für PCIe-Slots, sondern auch in 2,5-Zoll-Gehäusen angeboten. In beiden Varianten sollen bis zu zwei Terabyte Speicher zur Verfügung stehen.

Bei der P3700-Serie mit dem Codenamen „Fultondale“ setzt Intel auf „HET MLC“ in 20 nm. HET steht für High Endurance Technology (PDF) und soll für mehr mögliche Schreibzyklen beim MLC-Speicher sorgen. Laut Datenblatt soll die P3700-Serie bei sequenziellen Transfers bis zu 2.800 MB/s lesend respektive 1.700 MB/s schreibend erzielen. Bei zufälligen Zugriffen (4K) werden 450.000 IOPS lesend sowie 150.000 IOPS schreibend genannt. Bezüglich der Lebensdauer gibt Intel an, dass sich die SSDs innerhalb des Garantiezeitraums von 5 Jahren zehnmal am Tag komplett beschreiben lassen. Beim Spitzenmodell mit 2 Terabyte ergibt sich somit rechnerisch ein Wert von 36,5 Petabyte Written (PBW), die kleinste Ausführung mit 200 Gigabyte Kapazität brächte es entsprechend auf 3,65 PBW. Die hohen Angaben zur Leistungsaufnahme von 25 Watt bei Schreibzugriffen und 10 Watt im Leerlauf verdeutlichen ebenfalls, dass es sich um Lösungen handelt, die vor allem auf Leistung ausgelegt sind.

Intel SSD DC P3700 Series
Intel SSD DC P3700 Series

Die P3500-Serie wird intern „Pleasantdale“ genannt und basiert auf nicht speziell selektiertem 20-nm-MLC-Flash. Während die Angaben zu den sequenziellen Transferraten identisch zur P3700-Serie ausfallen, werden lediglich 40.000 IOPS beim zufälligen Schreiben kleiner Daten genannt. Zudem ist die garantierte Lebensdauer auf ein Schreibaufkommen von maximal 374 Terabyte (0,37 Petabyte) in 5 Jahren begrenzt. Leistungsaufnahme, Kapazitäten und Formate sind wiederum mit den P3700 identisch.

Im Vorfeld hatte VR-Zone berichtet, dass bei „Fultondale“ und „Pleasantdale“, welche nun auch als P3700 und P3500 bekannt sind, aufgrund ihrer hohen Leistungsaufnahme von bis zu 25 Watt und entsprechenden Abwärme eine Überarbeitung des 2,5-Zoll-Gehäuses zur besseren Wärmabgabe nötig war. Zudem war davon die Rede, dass die SSDs über zwei Platinen verfügen: Eine soll den Großteil des NAND-Flash tragen, während auf der anderen weiterer Flash sowie der Controller sitzen. Gerade bei einem Vollausbau von zwei Terabyte wäre ein solches Design auch aus Platzgründen denkbar. Die obigen Abbildungen von Intel zeigen ebenfalls ein Gehäuse, das deutlich höher als herkömmliche 2,5-Zoll-SSDs ausfällt.

Der dritte Neuling im Bunde ist die Pro 2500 Series alias „Temple Star“, bei welcher der Einsatz von 20-nm-MLC geplant ist und die der P1500-Serie für Client-Systeme Gesellschaft leistet. Offenbar befand sich die Serie zumindest zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes noch in der Planungsphase, sodass die genannten Spezifikationen sich noch ändern können. Die Pro-2500-SSDs setzen demnach auf die SATA-Schnittstelle mit 6 Gbit/s und erscheinen sowohl im 2,5-Zoll- als auch im jungen M.2-Format. Die Kapazitäten variieren zwischen 80 und 480 Gigabyte, wobei das geringste und das größte Speichervolumen der 2,5-Zoll-Ausführung vorbehalten bleiben. Teils limitiert durch die Schnittstelle werden lediglich 540 MB/s lesend und 490 MB/s schreibend erzielt. Die IOPS bei 4K-Zugriffen liegen bei 42.000 lesend und 52.000 schreibend, die Leistungsaufnahme wird mit weniger als 200 Milliwatt angegeben.

Mit Neuerungen im Bereich der Consumer-SSDs ist dem Dokument zufolge zunächst nicht zu rechnen. Die Serien SSD 530 und SSD 335 bleiben offenbar noch eine ganze Weile aktuell.

Folien auf Bitten von Intel entfernt.