„Dark Souls 2“ verzichtet auf DLCs
Noch bevor Dark Souls sich im August 2012 seinen Weg auf heimische Rechner bahnte, machten die Entwickler kein Geheimnis um fehlende Optimierungen der PC-Version. Im Rahmen eines Interviews mit Edge betonte Producer Takeshi Miyazoe, dass man aus den Fehlern der Portierung gelernt habe. Zudem verzichte Dark Souls 2 auf DLCs.
Bekanntlich wird die PC-Version von Dark Souls 2 etwas später als die für März 2014 geplanten Konsolen-Pendants vom Stapel laufen, um auch PC-Spielern ein optimales Spielerlebnis bieten zu können. Nachdem der Vorgänger unter Zeitdruck des Publishers unter anderem mit einer festen Auflösung von 1.024 × 720 Pixeln und einer auf 30 Bilder pro Sekunde limitierten Framerate ausgeliefert wurde, muss From Software besonders gegenüber PC-Spielern nun guten Willen zeigen. Erst durch die tatkräftige Unterstützung eines gewieften Mod-Entwicklers namens Peter 'Durante' Thoman, konnte die PC-Fassung von Dark Souls mittels DSfix auf ein akzeptabel spielbares Niveau gehoben werden.
So räumt Miyazoe gegenüber Edge ein: „Das wird schlecht klingen, aber unsere Haupt-Priorität war es, das Spiel so schnell wie möglich auf den PC zu bringen, weil die Leute es auf dem PC wollten.“ Da der PC-Markt in Japan so „minimal“ sei, habe man die Plattform schlichtweg bei der Entwicklung nicht bedacht – zumindest bis Petitionen der amerikanischen und europäischen Fans dafür sorgten, dass mit den Arbeiten an einer Portierung begonnen wurde. Die Probleme der PC-Fassung habe man „bis zu einem gewissen Grad erwartet“, keineswegs hätte man diese jedoch absichtlich ignoriert. Die Implementierung PC-spezifischer Features wie eine frei belegbare Maus- und Tastatursteuerung, eine anpassbare Auflösung und eine höhere Framerate, hätte jedoch „[...]für uns zu viel Zeit beansprucht diese zu implementieren, testen und auf ein Level zu bringen, das von den Leuten erwartet wird.“ Laut Miyazoe war es eine Publisher-Entscheidung nach dem Motto „Jungs, macht euch keine Sorgen – lasst es uns einfach veröffentlichen und schauen, wie es auf dem PC funktioniert.“
Eine Version von Dark Souls 2 für Nintendos Wii U steht laut Miyazoe genau so wenig auf dem Plan wie eine Fassung für die PlayStation Vita von Sony. Auf Nachfrage bezüglich der Wii U reagierte Miyazoe mit Gelächter. Der Gedanke sei nie aufgekommen und man habe die Entscheidung nicht für die Wii U zu entwickeln auch nie bezweifelt. Miyazoe erläuterte „[...]ich glaube das Publikum der Wii U ist ein anderes als das von Dark Souls“.
Ebenfalls mit Gelächter wurde die Frage quittiert, ob sich From Software vorstellen könnte, die „Dark Souls“-Marke in Richtung Free-To-Play wandern zu sehen, wie es Namco Bandai unter anderem schon mit Tekken gemacht hat. Miyazoe daraufhin: „Noch nicht und auch nicht in einiger Zeit, glaube ich.“ Für einen solchen Schritt sei die Marke noch zu jung. Besonders Dark Souls sei zu schwer auf diese Weise zu monetarisieren: „Pay per death? Das wäre grauenhaft.“
Miyazoe fährt fort: „Für Dark Souls 2 erwarten wir nicht einmal irgendwelche zusätzlichen DLCs, weil wir Fans, die sich das Spiel am ersten Tag kaufen, den vollen [Spiel-] Umfang, das vollständige [Spiel-] Erlebnis bieten wollen. Wir haben zwar zusätzliche Inhalte für Dark Souls geschaffen, aber generell wurden herunterladbare Inhalte für Dark Souls 2 nicht wirklich in Erwägung gezogen. [...] du erhältst das vollständige Erlebnis und wirst genau so viel Spaß haben wie jeder andere. Ein paar Dollar für bestimmte Items auszugeben dient nicht dem [Spiel-] Erlebnis.“
In Anbetracht des jüngsten Trends, selbst bei Vollpreis-Titeln noch auf zusätzliche Mikro- beziehungsweise Makro-Transaktionen zu setzen, wie jüngst bei Forza 5 und Gran Turismo 6 geschehen, scheint From Software mit dem klassischen Vertriebsmodell diese mögliche Quelle der Kundenkritik vorsorglich großzügig umschiffen zu wollen.