Erste Details zum 18-Kern-Prozessor „Broadwell-EP“
In Intels Prozessorsparte läuft insbesondere das Server-Geschäft derzeit am besten. Während andere Bereiche Umsatzrückgänge verbuchen müssen, ziehen die Auslieferungen dort weiter an. Der Fokus beim Chipgigant liegt deshalb auch in diesem Bereich, wie die ersten Informationen zum 2015er Flaggschiff „Broadwell-EP“ zeigen.
Auch wenn die Prozessorserie mit dem Codenamen „Broadwell-EP“ noch in ferner Zukunft liegt, wird doch im Herbst kommenden Jahres erst einmal „Haswell-EP“ erwartet, zeigen die ersten Details, wohin im Jahr 2015 die Reise geht. Dank 14-nm-Fertigung wird die Server-Prozessorserie mit bis zu 18 Kernen und damit 36 Threads in den Handel kommen. Damit nicht genug, das bereits bekannte Verhältnis von Kern pro L3-Cache-Slide bleibt bei 1:2,5, womit satte 45 MByte Last Level Cache bereitgestellt werden.
Wie die Übersicht zeigt, werden viele Details von der Haswell-EP-Plattform geerbt. Diese bringt, wie bereits bekannt, einen neuen Sockel LGA 2011-3 sowie die erstmalige Unterstützung von DDR4-Speicher. Während dieser mit bis zu 2.133 MHz bei Haswell-EP spezifiziert werden soll, wird Broadwell-EP in dem Bereich eine Stufe höher takten. Da bis Ende 2015 aber noch viel Zeit vergeht, kann diese Position je nach Marktdurchsetzung des neuen Speicherstandards aber auch noch angepasst werden. Unterm Strich erwartet Intel von dem Plattformwechsel mit den aktuelle Xeon-Prozessoren E5-2600 v2 hin zu den Varianten v3 (Haswell-EP) und v4 (Broadwell-EP) noch einmal deutliche Leistungsgewinne.
Interessant sind jedoch auch die dazugehörigen TDP-Konfigurationen. Viele Kerne und ein großer L3-Cache fordern auch in den Jahren 2014 und 2015 ihren Tribut, sodass die Workstation-Variante sowohl bei Haswell-EP als auch Broadwell-EP mit maximal 160 Watt spezifiziert wird – aktuell sind es 150 Watt in der Spitze. Die herkömmlichen Versionen werden zwischen 70 und 145 Watt angesiedelt – auch dort ist ein leichter Zuwachs gegenüber den aktuellen „Ivy Bridge-EP“ zu vermelden, wo 130 Watt das Maximum sind.
Erste Details gibt es auch zum C610-Chipsatz, der bereits mit dem Plattformwechsel von Sockel LGA 2011 auf 2011-3 erfolgt und somit mit Haswell-EP eingeführt wird. Der „Wellsburg“-Chipsatz für die „Grantley“-Plattform wird eine Überarbeitung der aktuellen Generation C600 der „Romley“-Plattform, insbesondere auch mit dem Fokus auf die Leistungsaufnahme. Statt bisher maximal 12 Watt sollen die Varianten bei 7 Watt laufen, statt 27 × 27 mm ist der Chipsatz noch 25 × 25 mm groß. Auch hier ist deshalb vermutlich endlich der Gang weg von der 65-nm- zu einer kleineren Fertigung vollzogen worden.
Während Intel im Desktop-Segment gerade im klassischen Prozessorbereich in den letzten beiden Runden mit „Haswell“ und „Ivy Bridge“ wenig Neues bot, da der Fokus komplett auf der Grafik lag, zieht der Konzern in der High-End-Serversparte die Zügel straffer. Binnen zwei Jahren soll die Anzahl der CPU-Kerne erneut um 50 Prozent steigen, mit Haswell-E kommt zumindest ein Teil davon auch im gehobenen Desktop-Segment an. Aber dort wird es statt maximal 14 „nur“ acht Kerne geben. Wie es bei Broadwell-E aussehen wird, das ist aktuell noch nicht bekannt. Die Hoffnung auf mehr als acht Kerne ist seit heute jedoch vorhanden.