Fedora 20 doch noch unterm Weihnachtsbaum
Nach drei Verschiebungen um jeweils eine Woche ist heute die stabile Version von Fedora 20 mit dem Codenamen „Heisenbug“ erschienen. Bei einem Go/No-Go-Meeting am 12. Dezember wurde beschlossen, dass keine schwerwiegenden Gründe vorliegen, die die General Availability (GA) verhindern.
Die herausragenden Neuerungen von Fedora 20, die bereits in der Beta-Version absehbar waren, sind die Anhebung der ARM-Architektur in den Stand einer primären Architektur sowie der Wegfall von Syslog als Protokoll-Mechanismus, das gegen das Journal von Systemd ausgetauscht wird. Beide Entscheidungen waren umstritten und wurden kontrovers diskutiert, fanden im Endeffekt aber eine Mehrheit.
Mit Fedora 19 wurde Systemd zum Ersatz für Sysvinit, das jetzt dazugekommene Protokoll-System Journal bringt dem Administrator Vorteile gegenüber Syslog, wie etwa ein früheres Einsetzen der Protokollierung während des Hochfahrens des Rechners sowie differenziertere Parameter zum strukturierten Auslesen der Daten.
Als Desktop-Umgebungen stehen KDE, Gnome, XFCE, LXDE, Mate, Cinnamon 2.0 und Sugar 1.0 bereit. Neu hinzugekommen ist Version 0.18 von Enlightenment. KDE wird in Version 4.11 ausgeliefert, Gnome als 3.10. Als Kernel setzt Fedora 20 auf Version 3.11. Weitere aktualisierte Versionen vorinstallierter Pakete sind unter anderem GLIBC 2.18, der Bluetooth-Stack Bluez 5.0, Apache Hadoop 2.2, Ruby on Rails 4, Perl5.18 und WildFly 8, das früher JBoss hieß. Außerdem hinzugekommen sind unter anderem die X2Go-NX-Bibliotheken sowie die komplette X2Go-Suite. Als Resultat der geplanten Zusammenarbeit mit Red Hat wurde die Linux-Container-Engine Docker aufgenommen. Fedora hat das Overlay-Dateisystem AUFS, auf das Docker bisher setzte, durch den Device-Mapper ersetzt, der im Gegensatz zu AUFS Bestandteil des Standard-Kernels ist. Docker ist auch im kürzlich erschienenen RHEL7 bereits integriert. Sendmail wurde ebenso wie Syslog aus Fedora 20 entfernt, beide bleiben aber installierbar. Bei KDE wurde der Login-Manager KDM gegen SDDM ausgetauscht.
Fedora 20 bringt auch für Besitzer von SSDs Fortschritte. Die noch junge Kernel-Funktion bcache wird als technische Vorschau angeboten. Damit können SSDs als Cache für langsame herkömmliche Festplatten eingebunden werden. Systemd bringt jetzt systemd-cryptsetup für die Verschlüsselung sowie die beiden neuen Unit-Typen scope und slice mit.
Ein kleiner Ausblick auf Fedora 21 zeigt eine Open-Source-Java-Implementation, die es erlaubt OpenJDK unabhängig von X11 und somit “headless“ zu betreiben ist.
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4,7 SterneFedora ist eine vom Fedora-Projekt entwickelte Linux-Distribution, die regelmäßig aktualisiert wird.
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