NSA hackt Unterseekabel zwischen Europa und Asien

Andreas Frischholz
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Die NSA hat sich Zugriff auf die Systeme von dem Betreiber des Unterwasserkabelsystems Sea-Me-We 4 verschafft, um „Informationen über das Netzwerkmanagement“ zu erhalten, berichtet der Spiegel. Das Glasfaser-Kabelsystem zählt zu den wichtigsten Verbindungen für Telefon- und Internetdatenverkehr zwischen Europa und Asien.

Direkt angezapft hat die NSA das Kabelsystem offenbar nicht. Dem Spiegel-Bericht zufolge, der sich auf interne NSA-Dokumente beruft, die als „streng geheim“ klassifiziert sind und vom 13. Februar 2013 stammen, ist es der NSA-Abteilung „Tailored Access Operations“ (TAO ) gelungen, Informationen über „bedeutsame Teile“ von der technischen Infrastruktur des Sea-Me-We-Netzwerks zu sammeln. Allerdings wären noch weitere Operationen nötig, um „zusätzliche Informationen über dieses und andere Kabelsysteme“ zu beschaffen.

Auf die entsprechenden Unterlagen konnten die NSA-Analysten zugreifen, indem man den internen Dokumenten zufolge eine Webseite des Betreiber-Konsortiums gehackt hatte. Zu den Betreibern von Sea-Me-We 4 („South-East Asia – Middle East – Western Europe 4“) zählen Telekommunikationsriesen wie der französische Anbieter Orange (ehemals „France Télécom“) sowie Telecom Italia. Das Kabelsystem kommt auf eine Länge von 18.800 Kilometern und verläuft zwischen Frankreich und Singapur. Mit verschiedenen Landepunkten und Abgabelungen verbindet es Europa mit Nordafrika, dem Mittleren Osten sowie dem indischen Subkontinent und Südost-Asien.

Die bisherigen Enthüllungen deuteten darauf hin, dass vor allem der britische GCHQ diverse Unterseekabel im Rahmen des Tempora-Programms anzapft, um den globalen Datenverkehr zu erfassen. NDR und Süddeutsche Zeitung berichteten bereits im August, dass der GCHQ den Datenverkehr des Schwesterkabelsystems Sea-Me-We 3 überwacht.

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