10.000 Blu-ray-Discs für Facebook-Daten
Auf dem gestrigen OCP Summit V war neben AMD auch Facebook vertreten. Das Unternehmen hinter dem größten Sozialen Netzwerk im Internet stellte dabei ein Prototypen-System für die Sicherung von Backup-Daten vor. Dieses soll auf 10.000 Blu-ray-Discs basieren und ein Petabyte Daten fassen.
Wie PC-World berichtet, erklärte Jay Parikh, Facebooks Vice President of Infrastructure Engineering, dass ein solches Blu-ray-System gegenüber der bisherigen Lösung auf HDD-Basis 80 Prozent Energie einspare und zugleich die Kosten um die Hälfte reduziere. Die Gesamtkapazität könnte zudem zukünftig auf fünf Petabyte aufgestockt werden, so Parikh.
Der riesige Blu-ray-Speicher sei für Daten gedacht, welche nur äußerst selten abgerufen werden. Darunter seien beispielsweise Kopien von Nutzerfotos und Videos, die für Backup-Zwecke als sogenannter „cold storage“ bereitgehalten, in der Regel aber einmalig gesichert und nicht wieder benötigt werden. Somit käme der gegenüber Festplatten und vor allem SSDs deutlich langsamere optische Speicher aufgrund der eingangs erwähnten Vorzüge in Frage.
Auf dem OCP Summit V wurde ein Prototyp des Blu-ray-Systems vorgeführt. Laut PC World sah dieses von außen wie ein schlichter, etwa zwei Meter hoher Server-Schrank aus. Doch im Inneren soll „jede Art von robotergesteuerter Hexerei“ für das Wechseln der Discs zuständig sein. Die Datenträger liegen dabei in Stapeln vor. Ein Roboterarm schiebt die Discs zum Beschreiben oder Lesen in einen von 16 Blu-ray-Brennern.
Am Markt sind ähnliche Backup-Systeme mit einer Kapazität von mehreren hundert Blu-ray-Discs erhältlich. Die von Facebook vorgestellte Lösung basiert aufgrund der Angabe zur Gesamtkapazität auf BDXL-Datenträgern mit einer Kapazität von 100 Gigabyte pro Scheibe.
Allerdings sei eine solche Lösung auf Basis optischer Datenträger zunächst nur eine Option, die derzeit in Erwägung gezogen werde. Als mögliche Alternative führte Facebooks Director of Infrastructure Jason Taylor eine Lösung auf Basis energiesparenden Flash-Speichers an. Im vergangenen Sommer war bekannt geworden, dass Facebook günstigen NAND-Flash-Speicher für die „kalten Daten“ in Erwägung zieht.