Tegra K1: Nvidias neuer SoC bietet „192 Kerne“
Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hat zur Pressekonferenz im Rahmen der CES 2014 den Tegra K1 angekündigt. Die Besonderheit sind laut neuer Marketing-Schiene die „192 Kerne“, die sich jedoch nur auf die Grafikeinheit beziehen. Wird der Vorgänger Tegra 4 mit gleicher Masche betrachtet, bot dieser nicht 4 sondern auch über „70 Kerne“.
Im Tegra K1 kommt bei den Grafikkernen die Kepler-Architektur zum Einsatz – exakt darauf beziehen sich die 192 Kerne. Darin sind noch nicht einmal die 4+1-ARM-Kerne enthalten, wie sie bereits von den aktuellen Tegra-Lösungen bekannt sind, im K1 aber mit bis zu 2,3 GHz takten. Der Fokus für die neue Lösung ist klar: Gaming. Nvidia untermauerte dies mit einigen Demos, unter anderem basierend auf der Unreal Engine 4, welche hochauflösende und detaillierte Grafik auf Smartphones und Tablets ermöglichen kann. Dabei möchte Nvidia die Leistung der PlayStation 3 und Xbox 360 nicht nur im Bereich CPU sondern auch der GPU deutlich in den Schatten stellen.
Zu guter Letzt offenbarte Huang, dass Tegra K1 in zwei Varianten erscheinen wird: Als Quad-Core-Cortex-A15-Version und viel interessanter, als Dual-Denver-Version mit von Nvidia selbst entwickelten 64-Bit-ARM-Kernen auf Basis der ARMv8-Architektur mit bis zu 2,5 GHz. Auch eine erste lauffähige Demo des 64-Bit-Designs von Nvidia wurde gezeigt – laut Nvidia wurde der Prototyp erst vor wenigen Tagen gefertigt. Dies darf gleichzeitig als Hinweis auf die angehende Verfügbarkeit gesehen werden, die mehrere Monate in der Zukunft liegen dürfte. Exakt dies war in der Vergangenheit eines der größten Probleme der Tegra-Serie, insbesondere des Tegra 4, welcher durch die lange Verzögerung keinen großen Anklang am Markt fand.
Nach der Pressekonferenz konnte mit den 7-Zoll-Tablets auf Basis des neuen Tegra K1 ein erster Eindruck gewonnen werden. Die Demos liefen dabei erwartungsgemäß relativ gut, auch der parallele Betrieb eines normalen sowie parallel angeschlossenen 4K-Displays machte keine Probleme.
In lockerer Atmosphäre gab es auch einen ersten Termin für den Neuling. Die Variante mit altbekanntem 4+1-Kern aber den zusätzlichen GPU-Kernen soll im zweiten Quartal erscheinen – Lenovo gab mit dem Termin „Juli dieses Jahres“ für den 4K-Monitor mit „Next Generation Nvidia Tegra“ einen ähnlich gelagerten Hinweis. Von der 64-Bit-Version mit Denver-Kernen soll im zweiten Halbjahr etwas zu sehen sein – weiter wollte Nvidia am Abend den Start nicht eingrenzen.
Epic hat in einem Video zum Tegra K1 erste Eindrücke aus in Echtzeit auf dem SoC berechneten Spielumgebungen auf Basis der Unreal-4-Engine gegeben. Über die eingesetzte Hardware und Rahmenbedingungen wie die Auflösung liegen keine Informationen vor.
Ein weiteres Video zeigt darüber hinaus Sequenzen aus den Spielen „Anomaly 2,” „Trine 2” und „Serious Sam 3“ – die Rahmenbedingungen und Auflösungen sind auch in diesem Fall nicht bekannt.
Bereits zur Vorstellung des Tegra K1 hatte Nvidia die angestrebte Rolle der Plattform in zukünftigen Kraftfahrzeugen herausgestellt, mit einem Gastauftritt auf der Keynote von Audi zur CES 2014 hat Nvidias CEO Jen-Hsun Huang diesen Anspruch erneut unterstrichen.
Zwar nannten weder Huang, noch Audis Vorstand für Entwicklung, Dr. Ulrich Hackenberg, einen Termin für den ersten Einsatz des Tegra K1 in einem Audi. Zumindest ein Exemplar von Nvidias „Visual Computing Module (VCM)“ mit Tegra K1, das im Fall von Audi den Namen „Modular Infotainment Board (MIB)“ verpasst bekommt, hatte Nvidias CEO dabei. Mit welchen Automobilherstellern oder Zulieferern Nvidia darüber hinaus zusammenarbeitet, ist nicht bekannt.