Philips zieht sich aus dem Fernsehergeschäft zurück
Der niederländische Elektronikkonzern Philips steigt komplett aus dem Fernsehergeschäft aus und verkauft seinen Anteil von 30 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen TP Vision an den taiwanischen Partner TPV Technology. Dies gab das Unternehmen nun bekannt und beendet damit das eigene Engagement vollständig.
Philips litt ähnlich wie der deutsche Hersteller Loewe schwer unter dem Konkurrenzdruck der koreanischen Rivalen Samsung und LG, die weltweit fast die Hälfte des Marktes für Flachbildfernseher beherrschen. Aus diesem Grund verkaufte der Konzern im Jahr 2008 das eigene TV-Geschäft für Nordamerika an den japanischen Funai-Konzern.
Ende 2011 folgte dann die Ausgliederung der verlustbringenden Fernsehersparte in das mit TPV Technology gegründete Unternehmen TP Vision, das die Philips-Fernseher seitdem für den Rest der Welt baut – insgesamt 93 Länder mit dem Schwerpunkt auf Europa und Asien.
Völlig auf Philips-Fernseher, die sich auch durch die Beleuchtungstechnik „Ambilight“ von der Konkurrenz unterscheiden, müssen Käufer aber auch zukünftig nicht verzichten: Teil der Vereinbarung ist neben der Übernahme des Gemeinschaftsunternehmens auch die Weiterführung der Philips-Marke im TV-Markt. Dafür erhält der niederländische Elektronikkonzern jährlich 2,2 Prozent des Verkaufserlöses als Lizenzgebühren, mindestens jedoch 40 Millionen Euro.
Zum Abschluss des Joint-Venture investiert Philips zudem einmalig 50 Millionen Euro, die das Unternehmen rückwirkend zum vierten Quartal 2013 zahlen wird. „Damit geben wir dem Unternehmen eine gute Ausgangsposition, um auf dem extrem dynamischen und umkämpften TV-Markt erfolgreich zu sein“, sagte Philips-Chef Frans van Houten.
Zukünftig möchte sich Philips neben dem Geschäft mit Gesundheits- und Medizintechnik verstärkt um LED-Beleuchtung kümmern. Nicht nur bei der Produktion eigener Lampen, sondern auch als Lizenzgeber. Der niederländische Elektronikkonzern lizenziert bereits Patente zu LED-Beleuchtung allgemein und LED-Retrofit-Leuchtmitteln auch an andere Unternehmen – darunter auch an den in München ansässigen Leuchtmittel-Hersteller Osram.
Philips rechnet damit, die Übernahme im Hinblick auf die noch ausstehende Zustimmung seitens der Regulierungsbehören und der Anteilseigner in der zweiten Jahreshälfte 2014 abzuschliessen. Angaben zum Kaufpreis machen beide Unternehmen nicht.