Toshiba schließt OCZ-Übernahme ab
Toshiba hat die Anfang Dezember angekündigte Übernahme des Enterprise- und Endkunden-SSD-Geschäfts von OCZ abgeschlossen. Der kalifornische SSD-Hersteller wird künftig als „OCZ Storage Solutions – a Toshiba Group Company“ firmieren und innerhalb des Konzerns als vollständige Tochter eigenständig bleiben.
OCZ soll künftig vom direkten Zugriff auf Toshibas NAND-Technologie und von der Finanzkraft der Konzernmutter profitieren, um das vorhandene Potenzial in den Bereichen Controller-Technologie, Firmware und Software besser ausnutzen zu können. Dabei sollen weiterhin sowohl der Endkunden- als auch der Enterprise-Markt mit aktuellen und neuen Produkten bedient werden.
In der Tat war in der Vergangenheit einer der größten Kritikpunkte an OCZs Produkten, dass das Unternehmen aus Kostengründen das Binning der komplett eingekauften NAND-Wafer selbst übernahm und auch vermeintlich schlechtere Qualität verbaute, statt fertige Speicherchips mit gesicherter Qualität zu kaufen. Durch den direkten Zugriff auf Toshibas NAND-Produkte und sich höchstwahrscheinlich daraus ergebende Kostenvorteile befinden sich die Kalifornier künftig in einer besseren Position, um mit Samsung und den anderen großen Herstellern konkurrieren zu können.
Doch auch für Toshiba könnte sich die Übernahme rentieren. Bislang sind die SSDs der Japaner vor allem im OEM-Bereich zu finden, während das Retail-Geschäft eher nebenbei läuft und dem Anschein nach nur wenig Beachtung findet. So ist etwa von zur IFA vorgestellten Q Series Pro in Deutschland – abgesehen von Testmustern für die Presse – noch keine Spur zu finden. Mit der vor allem bei Endkunden bekannten Marke OCZ ließe sich hier ein einfacherer Einstieg finden, sofern es gelingt, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen.