Bitcoin-Börse Mt.Gox meldet Insolvenz an
Einer der weltweit größten Handelsplätze für die virtuelle Währung Bitcoin ist zahlungsunfähig: Mt.Gox meldete am Freitag Insolvenz an. Die in Japan ansässige Bitcoin-Börse soll Schulden im Wert von umgerechnet rund 46 Millionen Euro angesammelt haben. Zudem sind Hunderttausende von Bitcoins verschwunden.
Die New York Times und weitere Medien berichten einstimmig über den am heutigen Freitag in Tokyo erfolgten Insolvenzantrag durch Mt.Gox. Völlig überraschend kommt dieser Schritt nicht, kursieren entsprechende Gerüchte doch bereits seit Wochen.
Vor wenigen Tagen war ein Dokument an die Öffentlichkeit gelangt, das offenbarte, dass der Bitcoin-Börse über 740.000 Bitcoins durch vermeintlichen Diebstahl über eine Schwachstelle im Transaktionssystem abhanden gekommen seien. Umgerechnet entstand dadurch ein Schaden von mehreren Hundert Millionen US-Dollar. Der Vorfall sei jahrelang nicht entdeckt worden, so der Vorwurf. Das FBI hat laut einem Bericht Ermittlungen aufgenommen.
Der Handel über MT.Gox wurde am Dienstag komplett ausgesetzt. Einige Wochen zuvor war bereits die Möglichkeit für Kunden zum Abheben von Bitcoins gesperrt worden, was zunächst mit technischen Problemen aufgrund eines erhöhten Abhebeaufkommens begründet wurde.
Anleger befürchten nun, dass sie ihr bei Mt.Gox investiertes Geld nie wiedersehen werden. Für den weltweiten Bitcoin-Markt und das Vertrauen in die gebräuchlichste Kryptowährung bedeutet der Vorfall einen herben Rückschlag. Der Kurs der Währung ist seit November um knapp 40 Prozent eingebrochen.