Dell angeblich vor Stellenabbau von 15.000 Mitarbeitern
Im Nachgang der Re-Privatisierung des Computerhändlers Dell wurde ein Stellenabbau im Unternehmen bereits erwartet. Wie die Zeitung The Register nun erfahren haben will, soll es sich um weltweit rund 15.000 von insgesamt 111.000 Angestellten handeln. Die Quellen sprechen von einem „Blutbad“.
Von zwei unabhängigen, mit den Vorgängen vertrauten anonymen Quellen und zugespielten Firmen-E-Mails erhielt das Blatt Informationen über die Pläne von Dell, das Unternehmen neu zu strukturieren. Im Rahmen dieses Umbaus sollen alle Bereiche weltweit verkleinert werden. Bereits geschrumpfte Abteilungen sollen nochmals 15 Prozent kleiner werden.
Laut den Informanten des Register geht es im Hauptquartier von Dell in Round Rock in Texas hektisch zu. Alle Konferenzräume seien ausgebucht, alle Mitarbeiter des Personalwesens und das gesamte Sicherheitspersonal seien im Einsatz. Der Sozialplan soll für die entlassenen Mitarbeiter die Zahlung von zwei Monatsgehältern und zusätzlich eine Woche Gehalt pro Jahr Betriebszugehörigkeit vorsehen. Darüber hinaus bleibt die Krankenversicherung 18 Monate über die Kündigung hinaus erhalten und, zumindest in den USA, gibt es Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen
Dell-Unternehmenssprecher David Frink hat in einer E-Mail an den Register die Zahl 15.000 als „weitab der Realität“ bezeichnet, der Artikel sei weit überzogen. Er könne dazu lediglich sagen, dass „ein sehr kleiner Prozentsatz“ von Mitarbeitern in Texas und weltweit einen freiwilligen Auflösungsvertrag mit Dell unterschrieben habe, der an einen Sozialplan mit beträchtlichen Zusagen geknüpft sei.
CEO Michael Dell hatte in einem erbitterten, aber im Oktober 2013 letztlich erfolgreichen Kampf sein Unternehmen mit Hilfe des Investors Silver Lake für 24,9 Milliarden Dollar zurückgekauft und somit von der Börse genommen. Jetzt versucht er, die Firma im Enterprise-Markt zu etablieren. Meldungen über Entlassungen bei Dell gab es in den letzten Monaten mehrfach, diese wurden bisher aber immer als überzogen abgetan.