EU will gegen umstrittene In-App-Käufe vorgehen

Michael Günsch
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Oftmals werden Spiele-Apps kostenlos zum Download angeboten, doch für vollen Funktionsumfang werden zum Teil Käufe innerhalb der Anwendung nötig. Über diese In-App-Käufe werden Milliarden verdient, doch ist diese Art der Vermarktung umstritten. Die EU-Kommission berät darüber mit Vertretern der Branche und Mitgliedsstaaten.

Zu den Teilnehmern des für den 27. und 28. Februar einberaumten Treffens, bei dem der Schutz der Verbraucher im Vordergrund steht, gehören unter anderem auch die beiden größten App-Plattform-Betreiber Apple und Google.

Gemeinsam soll geklärt werden, inwieweit die Rechte von Verbrauchern durch In-App-Käufe beeinträchtigt werden und wie die Vermarktung transparenter zu gestalten ist. Als wichtigste Diskussionspunkte werden folgende ausgegeben:

  • Spiele, die als „kostenlos“ beworben werden, sollten Verbraucher bezüglich der wahren Kosten nicht in die Irre führen
  • Spiele sollten Kinder nicht direkt dazu ermuntern Gegenstände in Spielen zu kaufen oder Erwachsene zu überreden, dies für sie zu tun
  • Verbraucher sollten hinreichend über die Zahlungsbedingungen informiert werden und Käufe sollten nicht via Standard-Einstellungen abgebucht werden, ohne die ausdrückliche Einwilligung der Verbraucher
  • Händler sollten eine E-Mail-Adresse zur Verfügung stellen, damit Konsumenten sich an sie wenden können, wenn eine Anfrage oder Beschwerde ansteht

Sollte bei dem Treffen keine Einigung zwischen den beteiligten Parteien getroffen werden, wollen EU-Kommission und Verbraucherschützer „jegliche nötige Maßnahme“ folgen lassen.

Europas App-Branche hat enormes Potenzial, um Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen sowie unser tägliches Leben mit innovativen Technologien zu verbessern. Damit der Sektor sein Potenzial ausschöpft, müssen Verbraucher Vertrauen in neue Produkte haben. Verbraucher in die Irre zu führen, ist eindeutig das falsche Geschäftsmodell und widerstrebt dem Geist der EU-Richtlinien bezüglich des Verbraucherschutzes. Die Europäische Kommission wird sehr konkrete Antworten von der App-Branche auf die von Bürgern und nationalen Verbraucherverbänden erhobenen Bedenken erwarten.

Viviane Reding, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission

Laut einer Erhebung des Branchenverbands Bitkom seien allein in Deutschland die Umsätze mit In-App-Käufen im Jahr 2012 auf 430 Millionen Euro gestiegen und hätten sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

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