Microsoft relativiert Kritik an Ryse

Max Doll
100 Kommentare

Mit Ryse: Son of Rome wollte Microsoft nicht nur zeigen, wie Next-Gen-Grafik auf der Xbox One aussieht, sondern mit dem Exklusivtitel auch zum Kauf der Konsole animieren. Spielerisch geriet das Ergebnis jedoch enttäuschend. Die entsprechend verhaltenen Bewertungen des Titels sieht Microsoft dennoch nicht kritisch.

Mike Ybarra nannte gegenüber myxboxlive die oft als Referenz herangezogene Übersicht bei Metacritic ein „kompliziertes Thema“ in der Branche. Man sei aufgrund der harten Arbeit an dem Spiel zunächst enttäuscht über die niedrigen Wertungen gewesen. Insbesondere für den Umgang mit der scharf ansteigenden Arbeitsbelastung kurz vor Erscheinungstermin, der sogenannten „Crunch“-Phase, war das Entwicklerstudio Crytek in die Kritik geraten. Die Relevanz klassischer Testberichte wird vom Chef der Microsoft Studios jedoch implizit in Frage gestellt: „Auf der anderen Seite“, sagte Ybarra, „haben wir viele Spieler gesehen, die sagen, dass sie das Spiel geliebt haben“. Als Beleg werden die Nutzerbewertungen bei Amazon genannt. Dort erhalte das Spiel „vier von fünf Sternen durch Endkunden“. Was Ybarra nicht erwähnt, ist, dass Presse- und Nutzerwertungen bei Metacritic nicht nur getrennt werden, sondern bei Ryse auch fast identisch ausfallen. Man verstehe die Kritik am Spiel grundsätzlich zwar, aber sei stolz auf der Ergebnis, Ryse sei „für unser Publikum“ eine spaßige Erfahrung.

Auch zur Auflösung von nur 900p nahm Ybarra noch einmal Stellung. Wichtig sei vor allem gewesen, „das Spiel visuell umwerfend zu gestalten“. Dem hätten viele Entscheidungen und Abwägungen zugrunde gelegen, denn „es sind wirklich eine Menge Kompromisse, die über eine große Spannbreite verschiedener Bereiche gemacht werden“. Nur die Auflösung alleine entscheide letztlich nicht über die grafische Qualität eines Spiels, es handle sich nur um eine von vielen Stellschrauben. Letztlich müssten die Entwickler selbst entscheiden, was für jeweiliges Konzept und die angepeilte Spielerfahrung am besten geeignet sei. Turn 10 hatte sich bei Forza 5 beispielsweise für eine andere Herangehensweise entschieden.

Zu einem möglichen Nachfolger wollte sich Ybarra nicht äußern, weitere Informationen zum zweiten von insgesamt vier ausschließlich für den Mehrspieler-Modus konzipierten DLCs sollen noch diesen Monat folgen.