Samsung will keine Konkurrenzprodukte in Sotschi
Als Sponsor der 22. Olympischen Winterspiele in Sotschi will Samsung dafür sorgen, dass während der Eröffnungsfeier möglichst keine Konkurrenzprodukte prominent auf den Fernsehbildern auftauchen. Dafür zeigt sich Samsung gegenüber den Sportlern spendabel: Jeder Athlet erhält bei der Anreise ein Galaxy Note 3 als Geschenk.
Für diejenigen, die während der Eröffnungsfeier dennoch kein Galaxy Note 3 nutzen möchten, hat Samsung laut der schweizerischen Internetseite Bluewin entsprechende Aufkleber ausgeteilt, die auf das Logo des Konkurrenzprodukts geklebt werden sollen. Damit möchte Samsung offenbar verhindern, dass sich die Bilder wie bei der Eröffnungsfeier der Sommerspiele in London 2012 wiederholen. Damals fielen die zahlreichen iPhones auf, mit denen die Sportler ihren Einzug in das Stadion filmten.
Die Grundlage für diese Maßnahme dürfte die Regel 40 der Olympischen Satzung darstellen, der jeder Wettbewerber vor der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen zustimmen muss. Diese untersagt den aktiv an den Wettbewerben tätigen Personen beispielsweise, während der Olympischen Winterspiele auf sozialen Netzwerken über Marken respektive Unternehmen – offizielle Werbepartner ausgeschlossen – zu schreiben. Auch Sponsorings auf Kleidungsstücken sind nicht erlaubt, sollte ein Konkurrenzprodukt beworben werden.
Zudem dürfen bei Interviews und allen anderen aufgezeichneten Gesprächen laut Regel 40 der Olympischen Satzung keine anderen Marken außer die der offiziellen Werbepartner genannt werden – dies beinhaltet Sportler, Trainer, und Mitarbeiter sowie Organisatoren. Verletzungen der Satzung können zu Disziplinarmaßnahmen oder sogar zur Disqualifikation von einzelnen Sportereignissen beziehungsweise den gesamten Winterspielen führen.
Zu den 21 Partnern und weiteren Zulieferern der Olympischen Winterspiele 2014 zählen bekannte Marken, wie Samsung, Coca-Cola und McDonald's. Bislang ist nicht bekannt, ob Samsung sich für die Eröffnungsfeier auf die Regel 40 beruft – allerdings hätte das Unternehmen laut Satzung das Recht dazu. Derzeit protestieren viele Athleten, die sich über inoffizielle Sponsoren finanzieren, gegen diese Regelung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).