Twitter: Steigende Umsätze, stagnierende Nutzerzahlen
Investoren und Analysten gehen mit Twitter hart ins Gericht – und das obwohl der Mikroblogging-Dienst im vergangenen Quartal bei den Umsätzen zulegen konnte. Der Grund: Bei den Nutzerzahlen verlangsamt sich das Wachstum.
243 Millionen US-Dollar konnte Twitter im abgelaufenen Quartal umsetzen. Damit übertraf das soziale Netzwerk viele Analysten-Erwartungen deutlich. Einen Gewinn kann Twitter dennoch nicht verbuchen, denn aufgrund von Einmalbelastungen lag der Nettoverlust bei 511 Millionen US-Dollar. Zu diesem Verlust zählt ein Aktienpaket im Wert von 406 Millionen, welches an die Mitarbeiter ausgeschüttet wurde, sowie weitere Berichtigungen nach dem Börsengang. Twitter verweist deshalb auf die operativen Zahlen, wo unterm Strich ein minimaler Gewinn von 2 Cent pro Aktie im abgelaufenen Quartal steht.
Mehr Sorgen macht Analysten und Investoren allerdings, dass die für Angebote wie Twitter so wichtigen Nutzerzahlen nicht mehr so stark wachsen, wie man es zuletzt gewohnt war. 241 Millionen Nutzer zählte Twitter zuletzt, was im Vergleich zum Vorjahresquartal ein verhältnismäßig geringes Plus von knapp vier Prozent darstellt.
Diese Verlangsamung ist nun erneut die Grundlage für skeptische Fragen, die wie schon vor dem fulminanten Börsengang von Twitter darum kreisen, inwiefern das Unternehmen mit seinem Service Geld verdienen kann – und ob es jemals ein so populäres Angebot wie Facebook werden wird.
Diese Skepsis schlug gleich auf die Aktie durch: Nachbörslich verlor das Twitter-Papier, das im November mit einem Ausgabepreis von 26 Dollar gestartet war und sofort für über 60 Dollar gehandelt wurde, zeitweilig fast 20 Prozent und schloss nachbörslich mit einem Minus von noch 17,9 Prozent.