AMDs Plattform „AM1“ für Kabini kommt im April
AMD lüftet den Schleier um die bereits seit Wochen spekulierte Plattform für gesockelte „Kabini“-APUs im Desktop-Segment. Allerdings nur teilweise, denn nur die Plattform und ein Zeitfenster werden genannt, nicht aber exakte Modelle sowie deren Spezifikationen.
Bereits seit Wochen tauchten immer wieder Informationen zu der neuen Einsteiger-Serie von AMD auf, zuletzt auch durch Mainboard-Hersteller und die passenden neuen Hauptplatinen bestätigt. Jetzt offenbart AMD selbst die neue „AM1“-Plattform.
Erstmals richtet sich die Bezeichnung der Plattform nicht nach dem Prozessor-Sockel (z.B. AM3- oder FM2-Plattform), denn bei den neuen Modellen hört der Sockel auf die Bezeichnung FS1b. Da diese Namensgebung aber ein Zungenbrecher wäre, wählte AMD die eingängigere Lösung AM1; passend zu den AM2- und AM3-Plattformen.
Auch wenn AMD heute keine Modelle mit ihren exakten Spezifikationen vorstellt, steht das Flaggschiff in Form des Athlon 5350 bereits fest. Das Modell hatte die Gerüchteküche bereits Anfang Dezember hervorgebracht. Hinter der Bezeichnung versteckt sich ein 2,05 GHz schneller Quad-Core-Prozessor mit einer TDP von 25 Watt. Drei weitere Modelle mit geringen Taktraten sollen das Portfolio komplettieren. Selbst will sich AMD erst in den kommenden Wochen detaillierter äußern.
Als Konkurrenz für die neuen Prozessoren der Serien Athlon und – darunter angesiedelt – Sempron hat AMD Intels „Bay Trail“ auserkoren, die insbesondere in grafiklastigen Benchmarks deutlich geschlagen werden sollen. Gleichzeitig verweist AMD auf die Möglichkeit zur Aufrüstung der AM1-Plattform, da sockelbare CPUs genutzt werden und nicht wie bei „Bay Trail“ die APU mit der Hauptplatine verlötet wird. „Eine breite Unterstützung durch Mainboardhersteller für die neue Plattformen ist sichergestellt“, so AMD.
Am Ende entscheidet über die Ansiedlung der neuen APUs somit deren Konkurrenz neben der Leistung auch der Preis. Viel Luft nach unten bleibt für AMDs neue Einsteigerserie allerdings kaum, ohne dass die gesamte Plattform direkt zum Start verramscht wird. Denn bereits heute gibt es extrem günstige Kombinationen: Bei AMD können ein Mainboard für weniger als 40 Euro und eine APU für 30 Euro erworben werden. Auch bei Intel gibt es für 30 Euro schon „Haswell“-CPUs, passende Mainboards kosten ebenfalls keine 40 Euro. Spielt die niedrige TDP eine Rolle, gibt es die Intel-CPUs für fünf Euro Aufpreis auch als 35-Watt-Version – gegen die müssten sich die 25-Watt-AMD-Modelle dann auch stellen, wenn auf der anderen Seite von AMD die „Bay Trail“-CPUs mit 7,5 bis 10 Watt als Gegenspieler auserkoren wurden. Spätestens im April dürften auch diese Fragen abschließend geklärt sein.