„Linux New Media Awards“ 2014 auf der CeBIT vergeben

Ferdinand Thommes
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Die Auszeichnungen, mit denen der Verlag „Linux New Media“ jährlich besondere Leistungen in den Bereichen Linux und Freie Software während der CeBIT prämiert, gingen in diesem Jahr an die Desktop-Umgebung KDE SC, das Versionskontrollsystem Git sowie die Anonymisierungssoftware Tor.

Der Publikumspreis, der von mehreren Tausend Lesern deutscher und internationaler Publikationen bestimmt wurde, ging mit 46 Prozent der Stimmen klar an das KDE-Projekt, das die direkten Konkurrenten Gnome und XFCE mit 18 beziehungsweise 13 Prozent Stimmanteil weit hinter sich ließ. KDE, das bereits 1996 begonnen wurde, bereitet gerade den Einstieg in den fünften Entwicklungszyklus vor. Das Projekt bietet bei weitem die meisten Konfigurationsmöglichkeiten unter den Desktop-Umgebungen, während Gnome immer reduzierter daherkommt. Für Umsteiger von Windows stellt KDE den leichtesten Einstieg dar.

Den Preis für die „Best Open Source / Free Software Privacy Solution“ ging an die Anonymisierungssoftware Tor, die die Mail-Verschlüsselung GnuPG auf den zweiten Platz verwies. Das bestimmte eine internationale Jury mit 300 Mitgliedern aus freien Projekten. Peter Ganten von Univention, der die Laudatio hielt, sagte in diesem Zusammenhang, dass kaum jemand gedacht hätte, „dass die Geheimdienste in diesem Umfang jenseits von Gesetz, Parlament und Öffentlichkeit Daten sammeln“ und verwies somit auf die Bedeutung, die Datenschutz für Privatleute und Unternehmen heute einnimmt.

In der Kategorie „Outstanding Contribution to Open Source / Linux / Free Software“ gewann das Versionskontrollsystem Git vor Open Stack, Python und Ubuntu. Git wurde ab 2005 von Linus Torvalds entwickelt um den Code des Kernels zu verwalten, fand aber in den letzten Jahren weite Verbreitung bei vielen Projekten und wird in den nächsten Tagen in Version 2.0 veröffentlicht.

Als innovativstes Softwareprojekt sah die Jury die virtuelle Währung Bitcoin, die seit 2009 entwickelt wird. „Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden“, begründete deren Erfinder Satoshi Nakamoto die Entwicklung der Währung. Oliver Flaskämper von der Bitcoin Deutschland GmbH, der den Preis entgegennahm, ist trotz der jüngsten schlechten Nachrichten in Verbindung mit Bitcoin überzeugt, das digitale Zahlungsmittel werde das weltweite Finanzsystem revolutionieren.

Den Preis für die „Beste Open-Source-Software zur Automatisierung“ erhielt mit Puppet, ein Tool zum Konfigurationsmanagement von Computern mit Betriebssystemen wie Unix, Linux und FreeBSD. Mit „Open-Source-Software für Android-Smartphones“ hielt eine neue Kategorie bei den „Linux New Media Awards“ Einzug, deren ersten Platz CyanogenMod als alternative Firmware für Smartphones belegen konnte. Hier lobte Laudator Christoph Langner vom Magazin Android User besonders, dass CyanogenMod aktuelle Software auch auf älteren Smartphones ermöglicht. Zu guter Letzt gab es noch einen Preis für das beste Addon für den Mini-Computer Raspberry Pi, der an das Kameramodul für die Bastler-Platine ging.

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