Kabelbruch: Island ohne Internet
So ausgereift die Technik heutzutage ist, so groß sind auch die Auswirkungen eines kleinen Kabelbruches: Eben ein solcher auf dem Meeresgrund des Atlantik sorgte nun dafür, dass weite Teile von Island am Wochenende kein Internet hatten.
Dabei ereignete sich der Bruch nicht etwa direkt vor der Küste der Insel, sondern gut 1500 Kilometer weit weg. Einem Bericht des Rundfunksenders RUV zufolge brach in 3000 Metern Tiefe mit „Cantat-3“ das für die isländische Internetversorgung zuständige Kabel auf halbem Weg nach Kanada, was zur Folge hatte, dass die kleine Insel surftechnisch nur noch über das „Farice-1“-Kabel, das nach Schottland reicht, verbunden war. Aus diesem Grund hatten bis Sonntagnachmittag zahlreiche Haushalte und öffentliche Einrichtungen in Island keine Internetverbindung.
Die eilig eingerichtete provisorische Verbindung behebt das Problem vorerst, sodass am gestrigen Abend wieder ein jeder ins Internet gehen konnte. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass es sich hierbei wirklich nur um ein Provisorium handelt, welches eine deutlich schlechtere Performance liefert. Der jüngste Kabelbruch und der damit verbunde Ausfall des Internets ist für die Isländer indes nichts neues. In seiner Mittelposition zwischen Europa und Nordamerika musste es in den vergangenen Jahren immer wieder mit Ausfällen leben, was zahlreiche Forderungen hervorbrachte, wonach die Insel mit mindestens drei Tiefseekabeln versorgt werden müsse.