„Web 2.0“: Beamter filmt Kolleginnen auf dem Klo
Auch vor Frankreichs Behörden machen „User Generated Content“-Angebote keinen halt. Nachdem ein Beamter aus einer nordfranzösischen Stadt seine Kolleginnen beim Gang auf die Damentoilette gefilmt und die Aufnahmen ins Internet gestellt hatte, drohen ihm nun ein Jahr Haft und 45.000 Euro Strafe.
Mindestens 20 Frauen soll der Mann auf der Diensttoilette des Rathauses ohne deren Wissen über Wochen hinweg gefilmt haben. Bei dem Beamten handelt es sich um den Informatikbeauftragten des verschlafenen Nestes Hérouville-Saint-Clair, der laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in Caen seine Tat bereits gestanden hat. „Einzelne Filme wurden im Internet verbreitet, aber die Gesichter waren zuvor unkenntlich gemacht worden“, erklärte der zuständige Staatsanwalt. Neben der genannten Strafe könnte es für den Rathaus-Schmuddel noch schlimmer kommen: So prüft die Justiz, ob der Beamte unter Umständen auch für unerlaubte Webcam-Installationen in einer Umkleidekabine am Badestrand der Vorstadt von Caen sowie in drei Toiletten der Universität verantwortlich ist. Egal wie das Urteil letztlich ausfallen sollte – seinen Job ist der Mann wohl los; die Stadt suspendierte den geständigen Mann kurz nach bekanntwerden der Vorwürfe fristlos.