Bill Gates nur Drittreichster der Welt – dank Yahoo
Laut der neuesten Forbes-Liste über reichsten Menschen der Welt belegt der Microsoft-Mitgründer Bill Gates nur noch den dritten Platz. Damit ist seine 13-jährige ununterbrochene Führung auf dieser Liste nunmehr beendet worden. Interessanterweise könnte Microsofts Yahoo-Angebot Schuld an dem Rückfall sein.
Schon im Juli des vergangenen Jahres zeichnete sich ein Novum in der jüngeren Geschichte der Liste ab: Schon damals überholte Carlos Slim Helú, Inhaber mehrerer Telekommunikationsfirmen, zwischenzeitlich den Microsoft-Mitbegründer und bis dato reichsten Menschen der Welt. Stichtag für die offizielle Liste war jedoch der 11. Februar 2008, weshalb es nun offiziell ist: Carlos Slim Helú ist wieder Platz zwei - und Bill Gates auf Platz 3. An beiden vorbei gezogen ist der wohl bekannteste – und nun auch unzweifelhaft reichste – Finanzinvestor der Welt: Warren Buffet. Mit einem geschätzten Privatvermögen von rund 62 Milliarden US-Dollar (und einer Steigerung von 10 Milliarden US-Dollar in einem Jahr) ist er nun die Nummer 1 auf der Forbes-Liste. Helú reiht sich mit einem geschätzten Vermögen von 60 Milliarden US-Dollar (eine Steigerung von 11 Milliarden gegenüber dem Vorjahr) dahinter ein; wiederum dicht gefolgt von Bill Gates mit einem Privatvermögen von 58 Milliarden US-Dollar.
In diesem Zusammenhang interessant ist, dass das Privatvermögen aller Top-3-Reichen in den letzten Monaten stark schwankte – jeder von ihnen hält einen nicht gerade kleinen Anteil an Aktien der eigenen Firmen, die Teil des Privatvermögens sind und durch Kursschwankungen dieses natürlich beeinflussen. So sei Buffets Vermögen zwischenzeitlich mit 65 Milliarden US-Dollar bewertet worden, bis zum Stichtag fielen seine Aktienanteile aber wieder deutlich im Kurs. Ähnlich – je nach Blickwinkel sogar schlimmer – erging es auch dem Microsoft-Mitgründer Bill Gates. Vermutlich könnte dieser heute ein Vermögen in der Höhe Buffets oder darüber ausweisen, hätte Microsoft nicht am ersten Februar das Übernahmeangebot für Yahoo bekanntgegeben. Bis zum Stichtag der Forbes-Liste zehn Tage später fielen die Microsoft-Aktien wegen des 45-Milliarden-US-Dollar-Angebots um 15 Prozent; Bill Gates, dessen Privatvermögen ebenfalls zu einem großen Teil aus Microsoft-Aktien besteht, büßte daher viel Geld ein.
Natürlich muss bei all' diesen Zahlenschlachten beachtet werden, dass Forbes das Privatvermögen der reichsten Menschen nur schätzt. Zudem dürfte den Reichsten der Reichen das Auf und Ab auf der Liste egal sein; Bill Gates nämlich spendet einen Großteil seines Vermögens der Bill & Melinda Gates Foundation und auch Warren Buffet spendet jährlich 5 Prozent seines Vermögens dieser wohltätigen Einrichtung.