75-jährige Schwedin besitzt 40-Gbit/s-Internet
Obwohl die 75-jährige Schwedin Sigbritt Löthberg bis vor kurzem keinen eigenen PC besaß, kommt sie nun in den Genuss der schnellsten privaten Internetanbindung der Welt. Der Rentnerin stehen ganze 40 Gbit/s bereit – eine Demonstration und ein Aufruf an die Internetprovider, den Ausbau schnellerer Breitbandanschlüsse voranzutreiben.
Der Internetanschluss ist eine Kooperationsleistung der Stadt Karlstad und des Netzwerkunternehmens Cisco. Bei diesem nämlich arbeitet der Sohn Sigbritts, Peter Löthberg, der in Schweden durchaus als „Internetlegende“ bekannt ist. Der überaus potente Breitbandanschluss soll dabei jedoch nicht nur Demonstrationszwecke erfüllen, er basiert erstmals auch auf einer neuen Art der Modulation der Signale, die den verlustfreien Transport der Daten über Glasfaserkabel über tausende von Kilometern hinweg ermöglicht. So können die Lichtsignale direkt zwischen zwei Routern, die 2000 Kilometer entfernt voneinander stehen, verschickt werden, ohne dass – außer dem Glasfaserkabel – sonstige Gerätschaften gebraucht würden. Die Installation der superschnellen Internetverbindung sei in der Tat so einfach gewesen, dass die Einrichtung von Windows scherzhaft als das schwierigste Unterfangen bezeichnet wurde.
Cisco und Peter Löthberg wollten eben genau jenes demonstrieren: Dass mit moderner Infrastruktur auf einfache Art und Weise – und zudem kostengünstig – wesentlich schnellere private Internetanbindungen möglich sind. Provider sollten daher ihre Breitbandanschlüsse ausbauen und mehr auf die Glasfasertechnik setzen statt auf die vergleichsweise stark eingeschränkten Kupferkabel oder die Datenübertragung per Funk. Sigbritt Löthberg sind unterdessen keine Grenzen bei der Erkundung des Internets gesetzt. Ihre 40 Gbit/s schnelle Internetverbindung erlaube es theoretisch, 1.500 HD-Kanäle gleichzeitig über das Internet anzusehen oder eine DVD in zwei Sekunden herunterzuladen. Die Internetverbindung ist dabei wohl sogar schneller als ihr PC, der bei intensivem Einsatz der Datenautobahn wohl kaum mit dem Speichern der Daten hinterherkommen dürfte.
Nichtsdestotrotz stellt die Internetverbindung einen wahrhaft breiten Finger dar, der nun auf viele Internetprovider zeigt. Ob der Neid vieler chronisch unterausgestatteter Surfer auf Oma Sigbritts Internetanschluss jedoch ausreicht, um auch nur mittelfristig deutlichere Fortschritte beim Breitbandausbau zu erwirken, ist unwahrscheinlich