IT-Branche schafft neue Jobs
Die ITK-Branche wird nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom im Jahr 2008 zum vierten Mal in Folge zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Nach einer neuen Bitkom-Schätzung steigt die Zahl der Beschäftigten im laufenden Jahr in Deutschland um bis zu 4.000 auf rund 820.000.
Bei einer Erhebung des Bitkom im ersten Quartal 2008 gaben 57 Prozent der Unternehmen an, dass sie im laufenden Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wollen. 34 Prozent wollen die Mitarbeiterzahl stabil halten, nur 9 Prozent müssen Stellen streichen. „Getragen wird der Aufwärtstrend von Software-Häusern und IT-Dienstleistern, die in den vergangenen fünf Jahren mehr als 60.000 neue Jobs geschaffen haben“, heißt es dazu beim Bitkom. Im Vorjahr stellten diese Unternehmen 17.000 zusätzliche Mitarbeiter ein, insbesondere Programmierer, IT-Berater und Projektmanager. In diesem Zusammenhang wird auch gleich der Fachkräftemangel neuerlich beklagt: Laut Bitkom-Studie geben 65 Prozent der IT-Unternehmen an, dass der Mangel an IT-Spezialisten ihre Geschäftstätigkeit bremst. „Der Expertenmangel erreicht damit einen neuen, nicht wirklich positiven Rekordwert. Die Situation spitzt sich immer stärker zu“, kommentiert Bitkom-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. „Die IT-Branche finanziert mittlerweile fast fünfzig Uni-Lehrstühle und unterstützt mehr als 20.000 Schulen – wir brauchen aber auch mehr öffentliches Engagement.“
Scheer forderte die verantwortlichen Politiker im Bund und insbesondere in den Ländern auf, die Modernisierung des Bildungswesens wieder in den Mittelpunkt ihrer Agenda zu rücken. Der Anteil der Studienanfänger in den technischen Disziplinen müsse auf international vergleichbares Niveau angehoben werden. Dazu sollten insbesondere junge Frauen verstärkt für ein einschlägiges Studium gewonnen werden. Parallel müssten die Abbrecherquoten von derzeit mehr als 50 Prozent gesenkt, die Studienzeiten verkürzt und die Betreuungsintensität für Studierende verbessert werden. Scheer: „An den Universitäten müssen mehr Praxisbezug und Realitätssinn Einzug halten. Wir können es uns nicht leisten, weiterhin mit wirklichkeitsfremden Anforderungen massenweise studierwillige und studierfähige junge Menschen herauszuprüfen. Individuelle Förderung statt überzogener Selektion sollte zum Grundprinzip werden.“