Absatz von PC-Spielen bricht deutlich ein
Während der Markt für PC- und Konsolenspiele in Deutschland insgesamt deutlich zulegte, brach der Anteil der verkauften PC-Spiele signifikant ein. Die Branche musste im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von beinahe 50 Millionen Euro hinnehmen.
Dies teilte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) e.V. vor kurzem mit. Die Zahlen zu den verkauften Videospielen (PDF) im ersten Halbjahr in Deutschland zeigen, dass der Umsatz – im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres – insgesamt um 16 Prozent zulegte und somit von 557 Millionen auf 645 Millionen Euro anstieg. Der Umsatz mit PC-Spielen sank im gleichen Vergleichszeitrum um 21 Prozent von ehemals 233 Millionen auf nunmehr 185 Millionen Euro.
Aufgefangen wurde der Umsatzrückgang im PC-Sektor durch die überdurchschnittlich gute Entwicklung im Handheld- sowie Konsolensegment. So stieg der Umsatz mit Konsolenspielen im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des letzten Jahres um satte 53 Prozent auf 289 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2007: 189 Millionen Euro); der Handheld-Markt legte um ebenfalls deutliche 27 Prozent auf 172 Millionen Euro zu (ehemals: 135 Millionen Euro), obgleich Handheld-Spiele im Durchschnitt um 8 Prozent günstiger waren als noch 2007. Mit Konsolenspielen wurde somit erstmals mehr Umsatz in Deutschland generiert als mit PC-Spielen.
Nicht beachtet werden bei dieser Erhebung jedoch Umsätze, die aus monatlichen Gebühren für Online-Spiele oder bei einem Spiele-Download erzielt werden. Tatsächlich dürfte der Umsatz mit PC-Spielen höher liegen, da nur verkaufte Datenträger erfasst wurden.
Ein weiterer Trend zeigt sich bei der Spielerschaft selbst: Während der Anteil weiblicher Spieler bei den Konsolen und PC-Spielen weitgehend stagniert, spielen immer mehr Vertreter des schönen Geschlechts auf Handheld-Konsolen. Sie machen in diesem Bereich in diesem Jahr mit 54 Prozent Marktanteil sogar erstmals die Mehrheit aus und heben den marktweiten Schnitt der weiblichen Spieler damit auf 32 Prozent.
Gleichwohl scheinen es vor allem jüngere Spieler zu sein, die einen Handheld nutzen. Dies suggeriert zumindest der Schnitt durch die Altersfreigaben der gekauften Spiele. Zu über 76 Prozent wurden nämlich Handheld-Spiele ohne Altersbeschränkung gekauft. Bei den PC- und Konsolenspielen macht dieser Anteil weniger als die Hälfte aller Spiele aus. Dem Kaufverhalten nach spielen die meisten Erwachsenen und Fast-Erwachsenen mit der Konsole. 24 Prozent der Konsolenspiele waren mit einer Altersfreigabe ab 16 oder gar keiner Jugendfreigabe versehen – beim PC waren es im ersten Halbjahr 20 Prozent der Spiele.
Bis zum Jahresende dürfte der Umsatz mit Videospielen weiter deutlich steigen. Erfahrungsgemäß verdreifachen sich die Umsätze zum Weihnachtsgeschäft, während sie zum Sommer hin jedoch deutlich abnehmen.