Deutsche konsumieren häufig im Internet
Innerhalb der Europäischen Union zählt Deutschland zu den Ländern, deren Bürger am meisten online einkaufen. 41 Prozent der Deutschen haben 2007 im Internet Waren oder Dienstleistungen bestellt. Zum Vergleich: 2006 lag die Quote bei 38 Prozent, ein Jahr zuvor bei 32 Prozent.
Mit diesen Zahlen belegt Deutschland den vierten Rang. An der Spitze steht Großbritannien mit einer Quote von 44 Prozent, gefolgt von Dänemark und den Niederlanden mit je 43 Prozent, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin bekannt gab.
Online-Shopping bietet viele Vorteile: Es ist preistransparent, bequem und meist auch umweltschonend – zudem ist ein Umtausch in aller Regel problemlos.
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, BITKOM-Präsident
In Süd- und Osteuropa geht man demgegenüber im Internet nur selten auf Einkaufstour. So lag die Quote der Online-Shopper in Spanien und Portugal lediglich bei 13 bzw. 6 Prozent, in Polen und Estland bei 11 bzw. 6 Prozent, in Rumänien und Bulgarien sogar nur bei 2 Prozent. Ein klarer Zusammenhang besteht bei Privatpersonen zwischen der Art des Internetanschlusses und der Bereitschaft, im Internet einzukaufen: Lebten die Befragten in einem Haushalt mit Breitband-Zugang, so stieg die Quote der Online-Shopper in Deutschland auf 57 Prozent.
BITKOM-Präsident Scheer begrüßt die große Offenheit der Deutschen gegenüber diesen neuen technologischen Einkaufsmöglichkeiten, fordert aber eine Optimierung des bestehenden Rechtsrahmens. Beispielsweise benötigen kleinere Online-Händler dringend ein praxisnahes und rechtssicheres Muster, mit dem sie ihre Kunden über deren Widerrufsrecht informieren können. Die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften sind im deutschen Recht extrem komplex und schwierig umzusetzen. Daher hat das Bundesjustizministerium einen Entwurf vorgestellt, der einen veralteten Mustertext von 2002 ersetzen soll – seitens des BITKOM wird die neue Version allerdings weiterhin als zu umfangreich und nicht praxistauglich eingestuft.
Die Berechnungen zur Verbreitung des Online-Shoppings in den einzelnen EU-Staaten basieren auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Als Online-Shopper gelten Personen, die in den letzten drei Monaten vor dem Erhebungszeitpunkt Waren oder Dienstleistungen über das Internet bestellt haben. Berücksichtigt sind Personen zwischen 16 und 74 Jahren.