AMD verliert erneut Marktanteile an Intel
Gemäß den aktuellen Zahlen der Marktforscher von Mercury Research hat AMD im vergangenen dritten Quartal erneut einen leichten Verlust bei den Marktanteilen hinnehmen müssen, während Intel etwas zulegen konnte.
So erreichte AMD einen Anteil von 17,7 Prozent gegenüber 18,8 Prozent im zweiten Quartal dieses Jahres und 23 Prozent im Vorjahresquartal. Im vierten Quartal 2006 kam AMD noch auf über 25 Prozent. Dagegen stieg der Anteil von Intel von 80 Prozent im zweiten Quartal 2008 auf 81,1 Prozent im dritten Quartal – im Vorjahresquartal lag der Anteil noch bei 76,6 Prozent. Als Ursache sehen die Analysten die zunehmend stärkere Bedeutung des Mobile-Segments.
Laut Mercury Research stiegen im dritten Quartal die Verkäufe von Mobile-Prozessoren um 27 Prozent und erreichten damit einen Meilenstein: Erstmals übertraf der Anteil der Mobile-Prozessoren den der Desktop-Modelle. Dabei profitiert vornehmlich Intel von dieser Entwicklung, da der Halbleiter-Riese im Mobile-Segment besser aufgestellt ist. Nach der Ansicht von Dean McCarron, Analyst bei Mercury Research, kommt der Umschwung früher als erwartet und wird durch Intels Atom-Prozessor begünstigt, dessen Markteintritt zu einem niedrigeren Durchschnittspreis von Notebooks führte. Zudem waren noch keine Auswirkungen der Finanzkrise spürbar.
Das gilt ebenfalls noch für den gesamten Markt. Der Verkauf von X86-Prozessoren stieg gegenüber dem Vorjahresquartal weltweit um 13 Prozent an. Allerdings zeichneten sich laut den Analysten von Mercury Research bereits im September rückgängige Verkaufszahlen aufgrund der Finanzkrise ab. Man befürchtet, dass Großkunden im Rahmen der Krise die Ausgaben für Hardware – etwa in Form von PCs oder Servern – zurückfahren, was schlussendlich auf AMD und Intel zurückfällt.
Im Server-Segment soll AMD hingegen an Anteilen hinzugewonnen haben. Nach der schwierigen Markteinführung des mit Fehler behafteten „Barcelona“, konnte der Quad-Core-Opteron im Laufe des Jahres für einen wachsenden Marktanteil sorgen. Abzuwarten bleibt die Entwicklung im vierten Quartal. Sowohl Intel als auch AMD stellen neue Plattformen vor und die Folgen der Finanzkrise dürften ihre Spuren hinterlassen.