Fuji entwickelt High-End-Kompaktkamera Finepix X100
Während im Vorfeld über einen Einstieg von Fujifilm ins Micro-Four-Thirds-System spekuliert wurde, hat der japanische Hersteller nun die Fachwelt mit einer Ankündigung überrascht, eine Kompaktkamera im Premiumbereich zu entwickeln. Die „Finepix X100“ getaufte Kamera soll Anfang 2011 fertiggestellt sein.
Wie die Konkurrenzprodukte Sigma DP1/DP2 sowie die Leica X1 vereint die Fujifilm X100 einen großen Bildsensor im APS-C-Format, in diesem Fall einen CMOS mit 12,3 Megapixeln, mit einem Gehäuse in den Dimensionen einer normalen Kompaktkamera – welche durch ihre deutlich kleineren Sensoren in Sachen Bildqualität sonst gegenüber Spiegelreflexsystemen das Nachsehen haben. Die geringe Baugröße vor allem des Objektivs wird auch bei der X100 durch die Verwendung einer Festbrennweite von 23 Millimetern erreicht, was einem klassischen 35-mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera entspricht – ein langjähriger Standard vor allem in der Reportagefotografie. Im Vergleich zur Konkurrenz von Sigma und Leica ist das Objektiv allerdings mit einer Lichtstärke von 1:2 mindestens eine Blendenstufe lichtstärker. Es verfügt über eine Blende mit neun Lamellen, eine Naheinstellgrenze von 10 cm sowie als Besonderheit über einen eingebauten Neutraldichtefilter, der die einfallende Lichtmenge bei Bedarf um bis zu drei Blendenstufen reduziert.
Ähnlich wie die Leica X1 ist auch die X100 im Retro-Design gehalten und orientiert sich sehr detailgetreu am Aussehen alter Messsucherkameras – bis auf die Rückseite, die bei Digitalkameras selbstverständlich etwas anders aussieht. Die Kamera verfügt zwar über einen optischen Sucher, allerdings ist dieser nicht als klassischer Messsucher ausgeführt. Die Speziallösung von Fujifilm bietet die Möglichkeit, als reiner Digitalsucher zu arbeiten – zu diesem Zweck ist ein 1.440.000-Subpixel-Display eingebaut – oder aber das Bild des einfachen optischen Suchers mit eingeblendeten Informationen anzuzeigen.
Weitere Ausstattungsmerkmale der Kamera sind ein 2,8"-Display mit 460.000 Subpixeln, eine Serienbildgeschwindigkeit von fünf Bildern pro Sekunde, die Videofunktion mit 720p-Unterstützung sowie ein Gehäuse, welches zu einem großen Teil aus Metall besteht. Als Preis stehen 1.500 US-Dollar im Raum, was ungefähr die Preisklasse der Leica X1 wäre – das ist allerdings bisher unbestätigt und kann sich bis zur tatsächlichen Fertigstellung der Kamera durchaus noch ändern.