„Nexus S“ wird neues Android-Flaggschiff
Noch im Juli bekräftigte Googles Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt gegenüber einer britischen Tageszeitung, dass es keine Pläne für einen Nachfolger des „Nexus One“ geben würde. Nun stellte das Unternehmen zusammen mit Android 2.3 „Gingerbread“ das neue Flaggschiff vor.
Gerüchte über ein neues Smartphone ohne herstellerspezifischen Software-Aufsatz gab es schon seit einigen Wochen, zuletzt musste das Samsung „Continuum“ als möglicher Nachfolger des „Nexus One“ herhalten.
Dabei ist es nun zumindest beim angenommenen Hersteller geblieben, der koreanische Konzern hat das „Nexus S“ zusammen mit Google entwickelt. Die Technik entspricht weitestgehend der des Samsung Galaxy S, auch wenn es an einigen Punkten größere Unterschiede gibt.
Das vier Zoll große Super-AMOLED-Display löst mit 800 × 480 Pixeln auf und wird von Samsung und Google als „Contour Display“ bezeichnet. Diese Bezeichnung bezieht sich auf das leicht konkave Glas, durch das das Gerät besser in der Hand und am Ohr anliegen soll. Als Prozessor kommt der schon aus dem Galaxy S bekannte „Hummingbird“ mit einem Gigahertz zum Einsatz, der Arbeitsspeicher ist 512 Megabyte groß. Ob sich der interne Speicher von insgesamt 16 Gigabyte per SD-Karte erweitern lässt, ist noch nicht bekannt.
An Verbindungsmöglichkeiten stehen neben den üblichen Mobilfunkstandards GSM und UMTS mit ihren Erweiterungen EDGE und HSPA – letzteres mit maximal 7,2 Megabit pro Sekunde im Download – WLAN nach 802.11 b/g/n und Bluetooth 2.1 zur Verfügung. Für multimediale Zwecke stehen eine Fünf-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz sowie ein Drei-Achsen-Gyroskop zur Verfügung. Der 1.500 mAh starke Akku soll Gesprächszeiten von maximal 14 Stunden und Standby-Zeiten von knapp 30 Tagen ermöglichen.
Eine auf der Vorderseite verbaute Kamera ermöglicht Video-Telefonate, der ebenfalls integrierte NFC-Chip (Near Field Communication) wird zumindest in Deutschland wohl noch einige Zeit ohne Arbeit bleiben. Langfristig soll die NFC-Technik unter anderem für das Bezahlen kleinerer Summen eingesetzt werden.
Google Nexus S | |
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Display | 4,0" Super AMOLED, 800 × 480 Pixel |
Prozessor | ARM Cortex A8 „Hummingbird“, 1 GHz |
Speicher | 512 MB RAM, insgesamt 16 GB |
Verbindungen | GSM/GPRS/EDGE/UMTS/HSPA/ WLAN (802.11 b/g/n)/Bluetooth 2.1/NFC/A-GPS |
Kamera | Hauptkamera: 5 Megapixel mit Autofokus und LED-Blitz, Videos mit 720 × 480 Pixeln Frontkamera: 640 × 480 Pixel |
Anschlüsse | 3,5 mm Audio, microUSB 2.0 |
Akku | 1.500 mAh |
Maße [mm] | 63,0 × 123,9 × 10,9 |
Gewicht | 129 g |
Preis | 529 US-Dollar |
Anders als noch beim „Nexus One“ wird auf ein zweites Mikrofon zur Unterdrückung von Nebengeräuschen verzichtet, Samsung und Google setzen beim „Nexus S“ auf eine Softwarelösung. Zum Einsatz kommt die neue Android-Version 2.3 ohne den von Samsung entwickelten Aufsatz „TouchWiz“.
In den USA soll das „Nexus S“ ab dem 16. Dezember für 529 US-Dollar (knapp 400 Euro ohne Steuern) erhältlich sein, vier Tage später ist der Verkaufsstart in Großbritannien vorgesehen. Wann und zu welchem Preis das Smartphone in Deutschland verkauft wird, ist bislang nicht bekannt.
Mittlerweile ist bekannt, dass der Speicher nicht per SD-Karte erweitert werden kann. Für zusätzliche Apps steht zudem nur ein Gigabyte des insgesamt 16 Gigabyte großen Speichers zur Verfügung.
Gegenüber „Heise Online“ bestätigte Samsung, dass das „Nexus S“ ab Februar auch in Deutschland erhältlich sein werde. Einen Preis werde man allerdings frühestens auf der CES in Las Vegas nennen.
Laut MobiFlip.de berichten russische Webseiten darüber, dass das „Nexus S“ auf dem dortigen Markt nicht über ein Super-AMOLED-Display verfügen wird. Stattdessen soll das schon vom Desire her bekannte Super-LC-Display zum Einsatz kommen.
Da der Marktstart in Russland ebenfalls für den kommenden Februar vorgesehen ist, scheint es nicht ganz abwegig zu sein, dass auch in Deutschland auf das unter anderem beim Samsung Galaxy S verwendete Super-AMOLED-Display verzichtet wird.