Dell wechselt von BlackBerry zu Windows Phone 7
Der Computer- und Smartphone-Hersteller Dell tauscht die Dienst-Handys seiner Mitarbeiter aus. Ab der kommenden Woche sollen die rund 25.000 Handys, die von zahlreichen der etwa 88.000 Angestellten zu geschäftlichen Zwecken genutzt werden, gegen Produkte aus dem eigenen Hause ausgetauscht werden.
Begründet wird dieser Schritt vom Finanzvorstand Brian Gladden mit Kostensenkungen. Pikant daran: Bislang setzt Dell größtenteils auf Geräte des Konkurrenten Research in Motion (RIM) und dessen BlackBerrys. Durch den Wechsel der Plattform und Hardware müssen keine BlackBerry-Server mehr genutzt werden – laut Gladden können so circa 25 Prozent der Ausgaben für mobile Kommunikation eingespart werden.
Der kanadischer Hersteller RIM reagierte prompt. Der stellvertretende Marketing-Leiter Mark Guibert bezeichnete die Aktion Dells als reine PR-Aktion. Ihm zufolge werden die Einsparungen durch den Verzicht auf die BlackBerry-Hardware und -Infrastruktur von den Kosten für die Neuanschaffung der Geräte sowie deren Support egalisiert. Viel mehr versuche der weltweit drittgrößte PC-Hersteller durch die Umstellung Werbung für die eigenen Windows-Phone-7-Geräte zu machen.
Zum Einsatz soll das neue Dell Venue Pro kommen – ein mit dem Palm Pre 2 vergleichbarer Slider, welcher das neue Microsoft-Betriebssystem verwendet. Unter Umständen wird man den Mitarbeitern aber auch Smartphones auf Android-Basis anbieten, vermutlich ebenfalls aus dem eigenen Sortiment. Die dann nicht mehr benötigten BlackBerrys sollen vermutlich über eBay verkauft werden.
Während der Umstellung sollen Erfahrungen gesammelt werden, die in Zukunft in Dells Ausbau der Dienstleistungssparte fließen sollen. Das Unternehmen will – ähnlich wie RIM – künftig stärker als bisher vom Aufbau und der Betreuung von Infrastruktur bei Kunden profitieren. Somit erhält der BlackBerry-Hersteller einen weiteren Konkurrenten, in den letzten Monaten verlor das Unternehmen schon Marktanteile an Apple und wurde erstmals vom iPhone-Hersteller bei den verkauften Geräten pro Quartal überholt.