Kritik an Microsofts Tablet-Strategie
Intels Marketing-Leiter Tom Kilroy hat in einem Gespräch mit cnet im Rahmen der CES in Las Vegas deutliche Kritik an Microsofts Tablet- und Netbook-Strategie geäußert. Anlass dafür dürfte die Vorstellung einer ARM-kompatiblen Version von Windows 8 gewesen sein.
Laut Kilroy habe sein Unternehmen mehrfach versucht, das Software-Unternehmen aus Redmond dazu zu bewegen, eine angepasste Windows-Version für Tablets und Netbooks zu veröffentlichen. Bislang gäbe es allerdings nur die Windows 7 Starter Edition, eine teils stark eingeschränkte Version für Netbooks.
Die Kritik, die Kilroy zufolge auch von anderen Herstellern wie Dell gekommen sei, dürfte fast schon als Trotzreaktion zu verstehen sein. Zum einen musste Intel bislang nahezu tatenlos dabei zusehen, wie der Konkurrent ARM einen immer größeren Anteil am Mobil-Prozessor-Markt gewinnt. Zum anderen hat der langjährige Partner Microsoft darauf verzichtet, Intel ein Betriebssystem für Tablets und Netbooks auf den Leib zu schneidern und passt stattdessen nun Windows 8 für ARM an.
Allerdings versuchte Kilroy auch, seine Kritik ein wenig zu relativieren. So habe auch Google Probleme damit, Android für den Einsatz auf Tablets zu optimieren. Erst mit der vorgestellten Version 3.0 sei man auf einem guten Wege.
Ob Intel mit seinen neuen, sparsamen Mobil-Prozessoren der „Oak Trail“-Familie aber tatsächlich wieder größere Erfolge feiern kann, wird sich zeigen müssen. Denn viele der jüngst vorgestellten Tablets nutzen Nvidias Tegra 2, in der zweiten Jahreshälfte wollen dann auch Samsung mit seinem „Orion“-Prozessor sowie das US-amerikanische Unternehmen Freescale mit der „i.MX 6“-Reihe Prozessoren für Smartphones, Tablets und Netbooks anbieten.