Philips demonstriert „LED Gewebe“-Technologie
Auf der Consumer Electronics Show (CES), die vor mittlerweile fast zwei Wochen in Las Vegas stattfand, präsentierte eine Vielzahl Unternehmen neue Technologien. Mit von der Partie war auch Philips, die innerhalb der Messehallen ein neues Gewebe vorstellten, das Stoffe zum Leuchten bringen kann.
Auf Basis dieser ist es laut des Entwicklers möglich, alle möglichen Stoffe mit simplen Displays oder Licht-Sequenzen auszustatten. Getauft wurden Gewebe dieser Art auf den Namen „Lumalive“ und sollen eingebarbeitet in ihre Struktur eine Vielzahl von LED-Pixeln besitzen, die auf einem flexiblen Substrat sitzen. In jedem Pixel befinden sich dabei auf engstem Raum vereint jeweils eine blaue, eine rote und eine grüne LED, die über elektrisch leitende Spuren miteinander zu einer Art Matrix verbunden werden. So soll es möglich sein, dass jeder Pixel eines auf diese Weise hergestellten Displays einzeln ansprechbar sein soll und die Lichtintensität jeder einzelnen Mini-LED variiert werden kann um so eine Vielzahl verschiedener Farben darstellen zu können.
Bislang zeigte Philips Lumalive-Panels, die eine Größe von ca. 20 x 20 cm haben und auf dieser Fläche 14 x 14 Pixel besitzen. Um größere Anzeigen zu erzeugen, können mehrere dieser Panels miteinander verbunden werden. Damit bei einem Pixelabstand von nahezu 1 cm dennoch ein homogenes Bild erzeugt werden kann, beschichtet Philips die einzelnen LEDs mit einem speziellen transluzenten Material, das dafür sorgt, das das von den LEDs erzeugte Licht verschwimmt und verteilt wird und das menschliche Auge den recht großen Abstand zwischen den einzelnen Pixeln nicht mehr so deutlich wahrnimmt.
Darüber hinaus könne man die Kleidungsstücke aufgrund der großen Flexibilität des Substrates, in das die LEDs eingelassen sind, und der Beschichtungsmaterialien sehr biegsam gestalten. Ferner soll ein 20 x 20 cm großes Lumalive-Panel gerade einmal etwa 100 Gramm wiegen, so dass ein damit versehenes Kleidungsstück kaum signifikant an Gewicht zunehmen würde. So könne sichergestellt werden, dass auch mit Lumalive-Panels ausgestattete Kleidung nach wie vor komfortabel sei.
Mittels des Einsatzes verschiedener lichtdurchlässiger Beschichtungen kann man laut Entwickler Philips eine Vielzahl verschiedener Effekte erzielen. So sei es zum Beispiel für die Lumalive-Gewebe kein Problem, auch bei Tageslicht sichtbare Bilder oder Texte darzustellen. Darüber hinaus könne man einen mit Lumalive-Panels ausgestatteten Stoff im ausgeschalteten Zustand kaum von einer normalen Faser unterscheiden.
Allerdings bedarf es nach wie vor einer Steuerungseinheit in die auch eine Batterie integriert ist. Dieses Modul wird mittels wasserfester Verbindungen am LED-Panel arretiert und übernimmt die Steuerung und die Stromversorgung der LEDs. In dieser Einheit, die circa 11,5 x 6,5 x 2 cm groß ist und rund 150 Gramm auf die Waage bringt, schlummert ein ARM-Mikroprozessor und insgesamt 256 Megabyte Flash-Speicher, auf dem Inhalte, die das LED-Panel wiedergeben soll, gespeichert werden können. Aufgrund einer effektiven Nutzung der Verdrahtung der einzelnen LEDs im Panel konnte Philips die Anzahl der Leitungen zwischen Steuerungseinheit und Panel auf fünf reduzieren.
Der integrierte Lithium-Ionen-Akku soll in der Lage sein, ein 20 x 20 cm großes Panel drei bis vier Stunden mit Energie zu versorgen. Wenn ein solches Lumalive-Panel in einem Möbelstück eingesetzt wird, kann die Steuerungseinheit aber auch über ein Netzkabel betrieben werden und ist dann in der Lage, bis zu zehn solcher Panels über eine Steuerungseinheit anzusprechen. Daten können via USB-Anschluss auf die Einheit übertragen werden und werden im Vorfeld über eine mitgelieferte Software bearbeitet. So soll es dem Anwender möglich sein, scrollenden Text, Standbilder und auch bewegte Bildabfolgen auf ein Panel zu übertragen. Als besonderes Gimmick kann man die Steuerungseinheit darüber hinaus auch an ein GSM-Modul anschließen und im Vorfeld gespeicherte Inhalte mittels einer SMS auslösen oder den Inhalt einer SMS darstellen.
Lumalive-Panels werden grundsätzlich in ein wasserundurchlässiges aber lichtleitendes Material verpackt und können so auch unter Bedingungen eingesetzt werden, die das Panel Nässe oder Schnee aussetzt. Damit man die Kleidung, an die ein solches Panel angeschlossen ist, nach wie vor waschen kann, kann man dieses und die Steuerungseinheit einfach deinstallieren.
Bislang gab Philips leider noch nicht bekannt, wie viel ein solches Panel kosten und mit welchen Partnern man in Zukunft zusammenarbeiten wird.