ARD-Chef: HDTV bei KDG soll Sender nichts kosten
Mit dem Beginn der olympischen Winterspiele in Kanada Anfang Februar beginnt auch der HD-Regelbetrieb der öffentlich-rechtlichen TV-Sender. Das hochaufgelöste Programm kann dabei nicht nur über Satellit oder das Internet empfangen werden, auch die Einspeisung ins Kabelnetz ist möglich. Kabel Deutschland (KDG) stellt sich bisher jedoch quer.
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber will mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten eine Kostenbeteiligung aushandeln, die sich aus der erhöhten Bandbreite beim Einschleusen von HD-Material in das Kabelnetz ergeben soll. Bisher wollen sich ARD, ZDF und Co allerdings nicht an diesen Kosten beteiligen, wie sie es etwa bei der Distribution via Satellit tun. Ein Hindernis scheint das allerdings nur für Kabel Deutschland zu sein. Die Netzbetreiber Unitymedia, Kabel BW sowie NetCologne wollen pünktlich zum 12. Februar das HD-Programm der Öffentlich-Rechtlichen anbieten.
In einem aktuellen Interview betonte der Vorsitzende der ARD, Peter Boudgoust, dass man auch nichts an der eigenen Position ändern wolle. Die Sendeanstalten stellen ihr Signal kostenlos für die Einspeisung ins Kabelnetz zur Verfügung, die Kabelnetzbetreiber müssten nur noch zugreifen. Er bezeichnete das von Kabel Deutschland präferierte Modell, sich die Einspeisung von den Sendeanstalten und vom Kunden bezahlen zu lassen, als überholt. „Ohnehin sind Einspeiseentgelte ein Relikt aus der analogen Zeit und deshalb ein Auslaufmodell“, so Boudgoust. Ob sich die Parteien noch rechtzeitig vor dem Beginn des Regelbetriebes einigen werden, ist bisher ungewiss.