Canon stellt EOS 7D und drei neue Linsen vor
Vor einigen Tagen verdichteten sich die Gerüchte zu Canons neuestem Coup stark, nun ist es offiziell: Canon bringt mit der EOS 7D eine neue Kamera der oberen Mittelklasse heraus, die – obwohl Nikon und Canon selten direkt konkurrierende Produkte im Portfolio haben – direkt gegen die Nikon D300s positioniert ist.
Dementsprechend zeichnet sich die EOS 7D durch ähnliche Features aus – es handelt sich dabei um eine Kamera mit APS-C-Sensor, also mit Brennweitenverlängerungsfaktor von 1,6, die allerdings extrem schnell ist und mit Ausstattungsmerkmalen aufwartet, die man sonst oft nur bei teuren Kameras mit Kleinbildsensor findet. Die Sensorauflösung wurde gegenüber der EOS 50D noch einmal um drei Millionen Bildpunkte auf 18 Megapixel erhöht, die Ausstattung mit zwei Digic-IV-Bildprozessoren erlaubt trotzdem ohne weiteres Zubehör eine Serienbildgeschwindigkeit von acht Bildern pro Sekunde. Das wird ansonsten nur von Kameras wie Canons 1D Mark III oder Nikons D3 übertroffen. Ebenso wie diese teuren Pressekameras und Nikons D300s ist auch die EOS 7D gegen Umwelteinflüsse abgedichtet. Canon spricht hier von einer Abdichtung „wie bei der EOS 1N“, einer analogen High-End-SLR aus den 90er Jahren, womit die Abdichtung geringfügig schlechter sein dürfte als die der digitalen EOS-1-Modelle.
Eine komplette Neuentwicklung ist das Autofokus-System mit 19 Kreuzsensoren, von denen der mittlere bei lichtstarken Objektiven ab F2,8 als Doppelkreuzsensor arbeitet und dann auch auf diagonale Strukturen besser anspricht. Neu sind auch der Sucher, der mit 1,0-facher Vergrößerung und 100 Prozent Bildfeldabdeckung größer ist als jeder bisherige APS-C-Sucher von Canon, sowie das Belichtungsmesssystem. Dieses verfügt nun über 63 Messzonen und ermittelt neben der Helligkeit auch Informationen über die Farbe und bewertet die Belichtung dementsprechend.
Ansonsten entspricht die Kamera dem Stand der Technik – sie verfügt über LiveView, 1080p-Video, einen integrierten Blitz bis 15 mm Weitwinkel mit Leitzahl 12 sowie über das bekannte 3,0-Zoll-Display mit 920.000 Bildpunkten, welches mittlerweile in fast allen höherwertigen DSLR-Kameras für eine ansprechende Bildwiedergabe sorgt. Einige Beispielbilder und -videos gibt es bei Canon zu sehen, die Kollegen von DPReview haben bereits ein Hands-on Preview der Kamera, ebenfalls mit einigen Beispielen. Die EOS 7D wird ab Anfang Oktober für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.649 Euro für das Gehäuse und für knapp 2.000 Euro zusammen mit dem neuen 18-135 mm IS im Handel sein. Wenige Wochen später folgt dann ein Kit mit dem ebenfalls neuen 15-85 mm IS USM für 2.299 Euro.
Diese beiden Linsen dienen unter anderem als Kit-Linsen für die EOS 7D, werden also zusammen mit dieser Kamera, aber auch einzeln verkauft. Nur einzeln hingegen gibt es das ebenfalls neue EF 100mm 1:2,8L Macro IS USM, welches in Koexistenz zum alten 100mm 1:2,8 USM den Markt für abgedichtete stabilisierte Makro-Objektive bedienen soll. Ohne Stativschelle kostet es mit 949 Euro allerdings auch gut das Doppelte der alten Variante. Alle drei Linsen verfügen über Canons sogenannten Hybrid-IS, der neben Verschiebe- auch Drehbewegungen ausgleichen kann.