Sony bringt neue DSLR- und Fixed-Mirror-Kameras
Sony hat heute neben zwei DSLR- auch zwei neuartige Kameras vorgestellt, die verschiedene Merkmale sowohl der klassischen SLR- (single-lens reflex) als auch der EVIL-Bauweise (electronic viewfinder, interchangeable lens), die sich wachsender Beliebtheit erfreut, vereint. Alle Kameras sind mit dem Alpha-Bajonett ausgestattet.
Der Hersteller hat für die neue Bauweise die Bezeichnung SLT“(single-lens translucent) geschaffen, die schon einen Hinweis auf die Besonderheit dieser Kameras gibt: Sie verfügen über einen teiltransparenten Spiegel. Dieser ist allerdings nur noch dafür da, 30 Prozent des Lichtes zum Autofokus-Modul umzuleiten, der Rest fällt direkt auf den Bildsensor. Dieses Prinzip ist nicht komplett neu, es gab schon seit der Canon Pellix 1965 immer wieder einzelne analoge Spiegelreflexkameras, bei denen zugunsten einer höheren Bildrate und einer kürzeren Auslöseverzögerung auf einen teildurchlässigen Spiegel mit fester Position gesetzt wurde. Neu ist allerdings, dass wie bei EVIL-Kameras auf den optischen Sucher verzichtet und stattdessen ein hochauflösendes Display mit in diesem Fall 1,44 Millionen Bildpunkten an gewohnter Position eingebaut wird. Das Autofokusmodul, welches wie bei DSLR-Kameras auf die schnelle Phasenerkennungstechnik setzt, wandert vom Stammplatz am Boden des Kameragehäuses an die Stelle, an der sonst das Sucherprisma sitzt. Es handelt sich bei diesen Kameras dabei um ein neues Modell mit insgesamt 15 AF-Punkten, darunter drei Kreuzsensoren.
Die beiden Kameras, die diese Technik nutzen, heißen Alpha SLT-A55V und Alpha SLT-A33 und unterscheiden sich nur durch den verwendeten Sensor und die Serienbildgeschwindigkeit. Während es die A55 auf 16,2 Millionen Pixel bringt und maximal zehn Bilder pro Sekunde liefert, muss sich das kleine Schwestermodell mit 14,2 Megapixel und sieben Bildern pro Sekunde begnügen. Zusätzlich bringt die A55 einen integrierten GPS-Empfänger mit. Der Rest ist bei beiden Kameras gleich, wie beispielsweise das relativ kleine und mit etwa 440 Gramm recht leichte Gehäuse, das schwenkbare 3,0"-Display mit 921.600 Bildpunkten (VGA-Auflösung) und die Videofunktion, die 1080i sowie 1440 × 1080 mit 25 oder 29,98 Vollbildern pro Sekunde unterstützt. Die Akkulaufzeit beträgt lediglich etwa 300 Bilder, was dem elektronischen Sucher geschuldet sein dürfte.
Die A33 und A55 sollen für einen Preis von etwa 650 beziehungsweise 750 Euro ab September verfügbar sein, zusammen mit einem 18-55-mm-Kit-Objektiv werden rund 100 Euro zusätzlich fällig.
Neben den beiden neuartigen Kameras pflegt Sony allerdings auch das Portfolio an klassischen DSLR-Kameras und stellt in diesem Bereich ebenfalls zwei fast identische neue Kameras vor, die auf die Namen Alpha DSLR-A580 und DSLR-A560 hören. Die technischen Daten lassen vermuten, dass die gleichen Sensoren wie in den SLT-Modellen zum Einsatz kommen – sie haben APS-C-Größe und lösen mit 16,2 respektive 14,2 Megapixeln auf. Die Auflösung ist neben dem Preis der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen, die ansonsten eine Ausstattung auf der Höhe der Zeit bieten. Die Daten der Videofunktion, des 3,0"-Klappdisplays sowie des Autofokus-Moduls sind die gleichen wie bei den SLT-Kameras, die Serienbildgeschwindigkeit liegt bei sieben Bildern pro Sekunde – respektive fünf, wenn zwischen den Aufnahmen Autofokus und automatische Belichtung aktiviert werden.
Die Alpha A580 soll ab Oktober für etwa 900 Euro erhältlich sein, die A560 folgt im ersten Quartal 2011 für etwa 800 Euro.