Nutzerzahl von UMTS erreicht neuen Meilenstein
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der horrenden Summen, die seinerzeit für UMTS-Lizenzen in Deutschland gezahlt wurden, waren die Erwartungen, die an die Technologie gerichtet wurden, immens. Nur schleppend konnte diesen Hoffnungen entsprochen werden – nun ist ein neuer Meilenstein bei den Nutzerzahlen erreicht.
So verkündet der Branchenverband Bitkom dieser Tage anlässlich der Mobilfunkmesse Mobile World, dass sich nach dem Siegeszug von DSL nun auch schnelle Internetverbindungen im Mobilfunk durchsetzen. Zum Jahreswechsel gab es demnach erstmals mehr als 10 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland. In diesem Jahr soll die Zahl um 60 Prozent auf fast 16 Millionen steigen. Jeder zweite Mobilfunkanschluss, der im Jahr 2008 zusätzlich geschaltet wird, nutzt laut Bitkom den breitbandigen UMTS-Standard.
Grundlage der Daten ist eine Umfrage bei den Mobilfunkbetreibern. „Mit der zunehmenden Verbreitung von UMTS-fähigen Handys steigt auch die Nutzung mobiler Datendienste. Hier liegen die größten Wachstumspotenziale im derzeit schwierigen Telekommunikationsmarkt“, analysiert man beim Bitkom. Ein in der Tat gewichtiges Argument, das selbst bei T-Mobile dazu dient, die schwachen Verkaufszahlen des iPhone zu relativieren.
Die mobilen Datendienste (ohne SMS und MMS) sind in Deutschland bereits zu einem Milliardenmarkt geworden. Mit mobilem Internet-Surfen oder E-Mails machen die Netzbetreiber derzeit nach Bitkom-Berechnungen über 11 Prozent des Umsatzes. Im Jahresverlauf soll der Anteil auf 14 Prozent steigen, 2006 lag er noch bei 8 Prozent. Der Umsatzanteil von SMS und MMS ist hingegen leicht gesunken: von 14,5 Prozent Ende 2006 auf 14,2 Prozent im vierten Quartal 2007. Ende 2008 werde er noch rund 13 Prozent betragen.
UMTS wird damit nach Einschätzung der Branche zum Treiber in der gesamten Mobilkommunikation. Insgesamt gab es 2006 erstmals mehr Handyanschlüsse als Einwohner in Deutschland. Ende 2007 stieg die Zahl nach Bitkom-Schätzungen auf gut 97 Millionen. Ende 2008 soll sie bei rund 107 Millionen liegen.