Neuer Rekord bei verschickten SMS-Nachrichten
Die klassische Text-Kurznachricht über das Handy erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit: 29,1 Milliarden Handy-Kurznachrichten haben die Deutschen im Jahr 2008 verschickt – 2007 waren es noch 25,3 Milliarden SMS.
Das teilte der Branchenverband Bitkom mit Verweis auf aktuelle Daten der Bundesnetzagentur mit. „Neue Preismodelle wie die SMS-Flatrate oder Volumenverträge mit einer bestimmten Anzahl von Frei-SMS sowie Micro-Blogging-Dienste wie Twitter haben zu dem jüngsten Wachstum entscheidend beigetragen“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Für das Jahr 2009 rechnet der Verband mit einem Anstieg auf mehr als 30 Milliarden SMS. Damit hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Textnachrichten fast verzehnfacht. 1999 verschickten die Deutschen erst 3,6 Milliarden SMS pro Jahr.
2008 übermittelten die Mobilfunkbetreiber in Deutschland pro Tag knapp 80 Millionen SMS, 923 pro Sekunde. Im statistischen Durchschnitt versendet damit jeder Deutsche täglich eine Textnachricht. Knapp 80 Prozent der Bevölkerung nutzen ein Handy.
Die erste Handy-Kurznachricht weltweit wurde im Dezember 1992 in England verschickt. Ab etwa 1994 unterstützten alle Mobiltelefone den Versand und Empfang des Short Message Service (SMS). Mit dem Erfolg der Kurznachrichten hatte anfangs kaum jemand gerechnet. Die SMS führte zu neuen Wortschöpfungen wie dem Verb „simsen“, das mittlerweile auch in den Duden aufgenommen wurde. Außerdem entwickelte sich eine regelrechte Abkürzungssprache, um möglichst viele Informationen auf den maximal 160 Zeichen einer SMS transportieren zu können. Einige Verlage gaben sogar Bücher mit SMS-Literatur auf 160 Zeichen Länge heraus.
Auch im Alltag brachte die Textnachricht viele Neuerungen und Annehmlichkeiten. Als Übermittler der Mobile-TAN hat die SMS zum Beispiel das Online-Banking sicherer gemacht. Außerdem können Parkscheine oder Bahnfahrkarten per SMS gekauft werden. In ihrer multimedialen Version, der deutlich weniger beliebten MMS (Multimedia Messaging Service), lassen sich per Mobiltelefon Bilder oder kurze Filme übermitteln, etwa als Postkarten-Ersatz mit Urlaubsfotos.