Erste Xbox 360 „Jasper“ in freier Wildbahn
Bereits vor einigen Monaten wurde darüber spekuliert, wann Microsofts nächste Revision der Xbox 360 in den Läden erhältlich sein würde. Bis dato wurde der August dieses Jahres als Starttermin für die Neuauflage gehandelt. Das unter der internen Bezeichnung „Jasper“ geführte Platinendesign soll nun tatsächlich im Handel erhältlich sein.
So berichten zwei Nutzer im Forum von Xbox Scene, eine aktuelle Xbox 360 mit erneuertem Platinenlayout erhalten zu haben. Bei der Jasper-Version von Microsofts Konsole wurde auch der Grafikchip von AMD/ATi auf den 65-nm-Fertigungsprozess umgestellt, was sowohl dem Stromverbrauch als auch der Hitzeentwicklung zugute kommt. Im ursprünglichen Design der zweiten Xbox-Generation wurden sowohl CPU als auch Grafikchip im 90-nm-Prozess gefertigt. Dies führte jedoch zu zahlreichen Ausfällen, da insbesondere die GPU zu viel Hitze entwickelt haben soll – der berüchtigte Red Ring of Death (RRoD) war die Folge. Microsoft begegnete dem Problem mit einem umfassenden Garantieprogramm. Überdies wurde das Layout der Xbox 360 insofern angepasst, als dass die weiterhin in 90 nm gefertigten Rechenkerne mit größeren Kühlkörpern versehen wurden (Codename „Zephir“).
Seit dem letzten Jahr befindet sich eine neue Revision mit geschrumpftem Hauptprozessor auf dem Markt. Das „Falcon“-Design gilt als fehlerresistenter und sorgt in jedem Fall für einen deutlich verminderten Stromverbrauch gegenüber der 2005er Version. Viele versprachen sich aber erst von der Schrumpfung der GPU nachhaltige Besserung und ein Ende der RRoD-Problematik. Diese neuen Xbox-360-Versionen werden nun ausgeliefert, wie es scheint. Zumindest legen dies Bildbeweise verschiedener Nutzer nahe, die vor allem das Netzteil der neuen Xbox-360-Konsolen ablichten. So weist dies nur noch eine Leistungsaufnahme von 150 auf, was unterhalb der des Falcon-Layouts liegt (175 Watt). Eine neuerliche Messung der Leistungsaufnahme sind die wenigen Nutzer bisher jedoch schuldig geblieben. Auch lässt sich noch nicht viel über die Wärmeentwicklung sowie die Ausfallsicherheit sagen – hier offenbart erst die Zeit die zu erwartenden Qualitäten.
Die gesichteten und als Jasper-Design programmierten Xbox-360-Konsolen sollen Ende Oktober gefertigt worden sein. Mit einer flächendeckenden Einführung der neuen Revision dürfte daher noch nicht zu rechnen sein, da Microsoft die zu verkaufenden Konsolen erst mit der Zeit ersetzen wird.
Vielen Dank an unseren Nutzer Netgic
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Mittlerweile sind erste Bilder des neuen Mainboard-Layouts der Jasper-Versionen aufgetaucht. Diese offenbaren einige weitere Unterschiede zur bisherigen Xbox 360. So besitzen die neueren Jasper-Konsolen 256 MByte an internem Speicher, also deutlich mehr als die bisherigen Spielekisten, die es nur auf 16 MByte brachten. Der Speicher steht quasi frei zur Verfügung, dürfte aber primär dafür verwendet werden, ohne zusätzliche Festplatte das aktuelle Xbox-360-Interface (New Xbox Experience – NXE) installieren zu können. Das Update benötigt insgesamt 128 MByte freien Speicherplatz, der insbesondere von Xbox-360-Konsolen ohne optionale Festplatte nicht bereitgestellt werden konnte, weswegen Microsoft sogar ein Aktionsprogramm für mehr Speicher auflegte.
Zudem habe die Southbridge gewechselt, was für den Benutzer jedoch nicht von großem Belang sein dürfte. Darüber hinaus hat sich speziell am Design der Kühlelemente nichts geändert, was wohl auch nicht nötig ist, wenn tatsächlich eine GPU in kleinerem Formfaktor zum Einsatz kommt.