Sony: 380 neue Spiele gegen PS3-Flaute
Das Geschäft mit Sonys neuster Konsole, der PlayStation 3, läuft nicht rund. Während Microsoft kontinuierlich solide verkauft und Nintendo vom Verlierer zum Überflieger der Branche mutiert ist, tut sich der einstige Primus eher schwer. 380 neue Spiele sollen diesem Trend entgegen wirken.
„Attraktive Spielesoftware ist der Schlüssel zur Beschleunigung des Wachstums bei der PS3“, erklärte Konzernchef Howard Stringer heute auf der Sony-Hauptversammlung in Tokio. Mit aktuell nur 150 Spielen für die PlayStation 3 plant man bei Sony also zukünftig mit einer Vervierfachung des Angebots. Dabei steuert der Konzern gegen eines der größten Mankos des Produkts an: So bietet die PlayStation 3 wenig Spiele zu vergleichsweise hohen Preisen – ein Umstand, den Experten für maßgeblich verantwortlich die Verkaufsflaute betreffend sehen.
Wohl aus diesem Grund verkauft Nintendo auf nahezu allen Märkten deutlich mehr als der einstige Branchenerste Sony. Allein in Japan konnte Nintendo fünf mal mehr Wiis absetzen als Sony Exemplare seiner PlayStation 3. „Nintendo ist nun Marktführer bei praktisch all seinen Produkten, was seit einem Jahrzehnt nicht mehr passiert ist“, kommentiert ein Analyst die prekäre Lage von Sony. Indes weiß man auch in der Konzernleitung um die Bedeutung des Konsolengeschäfts für den gesamten Konzern: „Die weitere Entwicklung der PlayStation 3 wird entscheidend für unsere Zukunft sein, und wir werden erfolgreich sein“, so Stringer weiter. Dass Stringer diesen Umstand leidlich erfahren musste, tut sein übriges: So erlitt Sony aufgrund der PS3-Einführung im vergangenen Geschäftsjahr in der Spiele-Sparte einen operativen Verlust von gut 1,9 Milliarden US-Dollar.
Allein um den Verlust um 80 Prozent zu reduzieren, muss es Sony in diesem Jahr gelingen, die Absatzzahlen in den Bereich der elf Millionen zu treiben. Andernfalls könnte sich das Konsolengeschäft weiterhin als Hauptrisiko für den gesamten Konzern gestalten.