Speicherpreise auf Rekordtief: 2 GB für 37,70 Euro
Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Dieser bekannte Spruch trifft auf alle Vorhersagen und Analysen des gesamten Jahres zu, wenn es um Speicherpreise geht, denn noch nie lagen diese durchgehend so falsch. Dies hat derzeit sogar zur Folge, dass der Speicherpreis auf dem günstigsten Stand des Jahres angekommen ist.
Ein Speicherriegel DDR2 SDRAM mit der Spezifizierung von 667 MHz ist derzeit günstig wie nie. Mit einem Preis von 1,8 Cent pro MByte ergibt sich für das GByte-Modul ein Preis von gerade einmal 18,85 Euro. Und dies ist kein NoName-Speicher; dort geht es mit 1,7 Cent pro MByte respektive 17,90 Euro noch ein Stück nach unten. Selbst DDR2-800 ist erstmals unter die 20-Euro-Marke gerutscht. Ein DDR2-800-Modul mit 1.024 MB von Aeneon ist derzeit für 19,39 Euro erhältlich. Die Aufrüstmöglichkeiten scheinen derzeit schier unendlich. Sie werden wohl nur von den Modulgrößen und dem vorhanden Platz auf den Hauptplatinen begrenzt. Da ist selbst der Nutzer eines 32-Bit-Betriebssystems vom Typ Windows XP oder Vista, bei dem nur 3,x Gigabyte genutzt werden können, gewillt, seinen Speicher schon einmal vorsorglich auf 4 GByte zu erweitern.
Doch woran liegt es in dem erneuten Fall, dass die Preise doch noch einmal so drastisch gefallen sind? Den Analysten gehen langsam auch die Erklärungen aus, so dass der erneute Preisverfall in Folge der Ferien auf die mangelnde Nachfrage in China bezogen wird. Dies allein scheint jedoch als Grund kaum auszureichen, wie auch die wöchentliche Analyse von DRAMeXchange ausweist. An der Speicherbörse ist der Kurs mit $1,10 knapp an der 1-US-Dollar-Marke vorbeigerutscht. Die Speichermodule im „UTT“- und „ETT“-Zustand (UnTesTed / Effectively TesTed) sind traditionell einige Prozent günstiger und sind mit 1,02 US-Dollar gestern knapp an der historischen Marke gescheitert. Ob sie dieses Ziel in den kommenden Tagen noch erreichen, wagt derzeit niemand zu sagen. Derzeit ist ein ganz leichter Aufwärtstrend zu erkennen.
Ein Prognose möchten wir an dieser Stelle gar nicht ausgeben, zu viel Bewegung herrscht derzeit in dem gesamten Markt. Dass die Speicherhersteller dies nicht sehr lange mitmachen, dürfte verständlich sein, da die Herstellungskosten quasi auf dem gleichen Niveau des Verkaufspreises liegen. Doch all diese Analysen hat es bereits im Sommer gegeben und nach einem kurzzeitigen Anstieg der Preise sind sie günstiger als je zuvor. Samsung, seines Zeichens einer der größten Speicherhersteller der Welt, hat in einer Analysten-Konferenz am letzten Freitag zur Freude und Beruhigung der Aktionäre bekannt gegeben, dass man für das vierte Quartal eine Stabilisierung der Speicherpreise erwarte. Nicht davon betroffen beziehungsweise nicht so stark davon betroffen sind die älteren Speichermodule. Ein herkömmlicher Riegel DDR400 kostet in der Größe eines Gigabytes mit 37,37 Euro ziemlich genau das Doppelte vom DDR2-Speicher mit 667 MHz. Doch auch dies ist ein Rückgang von über 15 Prozent in den letzten vier Wochen.