Corsair zeigt DDR3-2133-Module
Der US-amerikanische Speicherspezialist Corsair zeigt auf der diesjährigen CeBIT unter anderem auch ein aus 1 GB großen DDR3-Modulen der Dominator-Serie bestehendes Dual-Channel-Kit mit einem effektiven Takt von 2.133 MHz und Timings von 8-8-8-24 (CAS-tRCD-tRP-tRAS) bei aktiver Luftkühlung mittels Dominator Airflow.
Als Unterbau dienen dabei ein Core 2 Duo E6850 von Intel, drei GeForce 8800 GTX von EVGA, Corsairs kurz vor der CeBIT vorgestelltes und mit 1.000 Watt Leistung stärkstes Netzteil HX1000W (entsprechend Corsairs Teileliste bei Channel Well Technology gefertigt), sowie ein nicht näher spezifiziertes – d. h. noch nicht offiziell erhältliches – Mainboard von Nvidia. Dabei kommt in Anbetracht des Speichertakts und der übrigen Systemdaten im Endeffekt nur eine „nForce 790i Ultra SLI“-Platine in Frage. Ob letztendlich auch die im Handel erhältlichen Module offiziell einen Takt von 2.133 MHz unterstützen werden oder ohne Übertakten von Hand bei 2.000 MHz Schluss ist, wird laut Corsair davon abhängen, ob Nvidia den höheren Takt noch in die EPP-2.0-Spezifikationen aufnehmen wird.
So richtig stabil läuft das gezeigte System indes noch nicht, was Corsair zufolge wohl in erster Linie am Vorserienstatus des Mainboards liegt. Der vor allem den Arbeitsspeicher belastende Blend-Test in Prime95 lief bei einem kurzen Test jedenfalls ohne Fehler, während der Small-FFT-Test recht zügig zu Fehlern führte. Ohne ausführlichen Test lässt sich zur Stabilität des Speichers allerdings keine genaue Aussage treffen.
Im Zuge unseres Gesprächs mit Corsair konnten wir auch ein paar Informationen zur Lage des DDR3-Marktes in Erfahrung bringen. Demnach verkauft Corsair rund 60 bis 70 Prozent seiner DDR3-Module in Europa. Von Konkurrent OCZ wissen wir hingegen, dass das Unternehmen DDR3-Produkte in erster Linie in den USA absetzt, während europäische Kunden nur sehr zögerlich von DDR2 auf DDR3 umsteigen. Corsairs DDR3-Absatz werde zudem durch die knappen Micron-Chips begrenzt, die in puncto Geschwindigkeit den Produkten anderer Hersteller noch immer eine Nasenlänge voraus und entsprechend begehrt sind.
Durch die Einführung von Intels nächster Notebook-Plattform „Centrino 2“ (Codename Montevina) mit DDR3-Unterstützung im Sommer und die sicherlich damit einhergehende Steigerung der DDR3-Produktion – DDR3 verbraucht weniger Strom als DDR2 – erhofft man sich in den nächsten Monaten günstigere DDR3-Preise und somit auch höhere Absatzzahlen. Intel scheint indes gar auf eine Preisparität zwischen DDR2 und DDR3 bis zum Ende des Jahres zu hoffen, was aber im Hinblick auf die dazu nötige Produktionssteigerung zu optimistisch sein dürfte. Schließlich wird es auf dem Desktopmarkt erst durch Intels Nehalem-Prozessoren mit ihrem integrierten Speichercontroller signifikante Leistungsvorteile durch die höhere Bandbreite von DDR3-Speicher geben. Ohne diesen Leistungsvorteil aber werden die wenigsten Desktop-Nutzer (bei Notebooks wird der geringere Stromverbrauch zumindest marketingtechnisch eine wichtige Rolle spielen) einen Sinn darin sehen, in deutlich teureren DDR3-Speicher zu investieren. Entsprechend bliebe vorerst „nur“ die gesteigerte Nachfrage durch die Notebookhersteller, die aber wohl kaum dazu ausreichen dürfte, die Preise für DDR2 und DDR3 derart schnell anzugleichen.