DDR3-Speicherpreise nähern sich DDR2-Niveau
Nachdem es zum Start der ersten AMD-Prozessoren mit der Unterstützung von DDR3-Speicher im Februar 2009 noch hieß, dieser sei zu teuer und man könne auf die alte Plattform bauen, hat sich in den letzten Monaten viel getan. Der DDR3-Speicher ist auf dem besten Weg, den Preis von DDR2 einzunehmen.
Während an der Speicherbörse von DRAMeXchange die Preise von DDR3 zu DDR2 mit 1,50 und etwa 1,10 US-Dollar pro Speicherchip noch recht unterschiedlich sind, ist der Handel schon einen Schritt weiter. Denn dieser hat die leichten Preissteigerungen bei DDR2-Speicher seit dem Februar, als er mal bei fast 60 Cent pro Chip angekommen war, fast egalisiert und nicht wirklich an die Kunden weitergegeben, DDR3 wurde im gleichen Zeitraum aber kontinuierlich günstiger. Sortiert man die entsprechenden Listen in unserem Preisvergleich nach „Preis in Euro pro Gigabyte“, zeigt sich dies deutlich. Für DDR2-Speicher müssen im günstigsten Fall etwas über acht Euro pro GByte gezahlt werden, bei DDR3 sind es nur noch knapp über zehn Euro pro GByte. Dabei wird jedoch nicht immer die optimale Wahl getroffen, weshalb DDR2-800 beispielsweise auf dem Niveau mit DDR3-1066 verglichen wird.
Soll es bei DDR2-Speicher jedoch mindestens der von jedem AMD-Mainboard auf Basis des Sockel AM2+ und auch jedem aktuellen Intel-Board unterstützte Speicherstandard DDR2-1066 sein und zeitgleich bei DDR3-Speicher der von ebenfalls eigentlich allen Seiten unterstützte Standard DDR3-1333 zum Zuge kommen, wird es für den älteren Speicherstandard noch enger. DDR2-1066 kostet im Mittel dann mindestens elf bis zwölf Euro pro Gigabyte – ein, zwei Ausnahmen mit minimal günstigeren Preisen existieren jedoch. Bei DDR3-1333 kostet das Gigabyte zwölf bis 13 Euro. Für den Einkauf heißt dies, dass 2 GByte DDR2-1066 24 Euro kosten, 2 GByte DDR3-1333 etwa auf 26 Euro hinauslaufen.
Bringt man dann noch Timings und Spannung der Module mit ins Spiel – 2,30 Volt sind für DDR2-1066-Speicher schlichtweg schon zu viel – verschwinden die Grenzen auf den ersten Blick völlig. Für DDR2-Speicher dieser Spezifikation, aber mit guten Timings von CL5 bei gleichzeitig einer Spannung von unter 2 Volt werden in jedem Fall mehr als 12 Euro pro GByte fällig. Für 12,60 Euro pro GByte gibt es dann auch schon DDR3-1333 mit guten Timings von CL7, allerdings bei einer zu hohen Spannung von 1,8 Volt, die für Core-i7-Prozessoren von Intel mitunter zum Problem werden könnte. Will man die Spannung jedoch auf einem abgesegneten Niveau bis maximal 1,65 Volt sehen, werden prompt pro Gigabyte DDR3-1333-Speicher mit CL7 wieder 14 Euro fällig.
Ein leichter Preisunterschied zwischen DDR3- und DDR2-Speicher besteht am heutigen Tage noch, dieser ist jedoch verschwindend gering geworden. Kein Wunder, kostet das Gigabyte Speicher in jedem Fall um die zehn Euro, was bei einem Kit mit 4 GByte Kapazität einen Preisunterschied von vielleicht zehn Euro ausmacht. AMD dürfte mit den neuen High-End-Chipsätzen zum Ende des Jahres respektive Beginn des kommenden Jahres genau den Zeitpunkt abgreifen, an dem DDR3-Speicher günstiger sein könnte als DDR2. Und auch von den neuen Intel-Plattformen, die bereits in Kürze mit dem Lynnfield-Prozessor, einem neuen Chipsatz und neuen Sockel starten, dürfte es wohl kaum noch eine Lösung mit DDR2 geben. Ausgeschlossen ist dies jedoch, insbesondere für den OEM-Handel, nicht.