DDR2-Speicherpreise steigen auf Jahreshoch
Die Preise für den aktuellen Standard im Bereich Arbeitsspeicher kennen seit Wochen nur einen Weg: nach oben. DDR2-SDRAM ist in diesen Tagen auf dem höchsten Stand des Jahres angekommen und kostet mindestens doppelt so viel wie noch vor wenigen Wochen und Monaten.
Der Grund dafür ist simpel: Die Hersteller der Speicherchips setzen jetzt voll und ganz auf DDR3, in ersten Hälfte des kommenden Jahres soll die Auslieferungsquote erstmals höher liegen als diejenige für DDR2-Speicher. Dabei hatte DDR3 bisher einen schweren Stand. Von Intel bereits vor einigen Jahren eingeführt, lag der Anteil bei den ausgelieferten Speicherchips Anfang 2009 noch unter zehn Prozent. Zum Ende dieses Jahres sollte ungefähr ein Drittel aller Speicherchips auf den Namen DDR3 hören, berichten die Analysten von iSuppli in ihrer aktuellen Studie. Binnen eines Jahres soll der Wert auf über zwei Drittel ansteigen, was sich nicht positiv auf den Preis für DDR2 auswirken dürfte.
Unser Beispiel-Kit von Kingston in Größe von 4 GByte im Standard DDR2-1066 ist seit Ende Juli um über 100 Prozent im Preis gestiegen – von weniger als 42 auf nun 87 Euro. Im Klartext heißt dies, dass man vor wenigen Monaten noch 8 GByte DDR2-Speicher zum heutigen Preis von 4 GByte bekommen hätte. Gleiches gilt natürlich für andere Konstellationen, etwa 4 GByte zum Preis von 2 GByte am heutigen Tag. Schenkt man der Studie von iSuppli Glauben, dürfte es kaum besser werden. An der Speicherbörse von DRAMeXchange liegt der Kurs für DDR2-Speicherchips bei über 2,50 US-Dollar. Wie groß der Unterschied dies Jahr in dem Bereich doch war, zeigt der Blick zurück: Nachdem zum Jahreswechsel 2008/2009 mit 60 Cent pro Speicherchip der historische Tiefpunkt erreicht war, stiegen die Preise Anfang Juni für die beiden Speicherarten mit einem Verhältnis von 1,50 (DDR3) zu 1,10 US-Dollar (DDR2) bereits leicht an, lagen aber noch weit entfernt vom heutigen Niveau. Nachdem DDR3-Speicher zwischendurch aber schon einmal günstiger war als DDR2, sind aktuell beide Arten an der Börse noch einmal teurer geworden – zu Gunsten des alten Standards. Denn DDR3 steht mit 2,75 US-Dollar je Chip wieder leicht über dem Preis von DDR2 mit etwa 2,50 US-Dollar je Chip.
Durch diese Entwicklung in den letzten Wochen ist DDR3-Speicher aktuell auch nicht wirklich günstiger geworden. Mit fast 20 Euro pro Gigabyte liegen die Preise für DDR3-1333 sogar deutlich höher als wenige Wochen zuvor. Angesichts der Entwicklung an der Speicherbörse ist hier auch erst einmal keine neue Talfahrt in Sicht. Da die vielen Unternehmen, die Arbeitsspeicher anbieten, aktuell massiv ihre Produktpalette um DDR3-Speicher ausbauen, ist von keiner dramatischen Preiserhöhung auszugehen. Das Jahr 2009 diente den Herstellern primär zunächst einmal dazu, die Verluste wieder wett zu machen, da die Produktion von DDR2-Speicher für lediglich 60 Cent pro Chip im Verkauf quasi nur Kosten verursachte, aber kaum Einnahmen einbrachte.
Vielen Dank an eLan
für die Anregung zu dieser Meldung!