Erste Details für kommenden DDR4-Arbeitsspeicher
Mitte 2007 wurde nach vier Jahren DDR2-Arbeitsspeicher im Einsatz der DDR3-Standard eingeführt. Die Durchsetzung brauchte jedoch bis zum Jahr 2009/2010, denn erst dann lagen die Preise auf etwa identischem Niveau. Nun gibt es erste publizierte Gedanken über den kommenden DDR4-Standard.
Die Speicherhersteller haben sich im Rahmen der Messe „MemCon“ in Tokio erstmals zum Nachfolge-Standard genauer geäußert. Demnach soll der DDR4-Standard im kommenden Jahr in feste Spezifikationen gepackt werden, so dass er ab 2012 langsam in den Handel kommt. Mit einer Durchsetzung im Markt wird wie bei DDR3-SDRAM jedoch erst drei Jahre später, also im Jahr 2015, gerechnet.
Im Großen und Ganzen wird DDR4-Speicher dort weitermachen, wo man mit DDR3 an die Grenzen kommt. Dies heißt in erster Linie höhere Taktraten und damit eine höhere Bandbreite, aber auch einen weiter gesenkten Energiebedarf. Von DDR3-Speicher erwartet man in Kürze, dass die JEDEC alle Module bis zu 2.133 MHz offiziell absegnet. Für DDR4 heißt das, dass man Taktraten im groben Rahmen von 2.133 bis hinauf zu 4.266 MHz bieten soll. Eine Übergangsphase wird jedoch sicherstellen, dass die Module auch mit 1.600 MHz in den Handel kommen. Die herkömmlichen Module sollen im Einsatz lediglich 1,2 Volt benötigen, Low-Voltage-Varianten werden mit 1,1 oder gar nur 1,05 Volt erwartet.
Anscheinend gehen die Planungen für das Desktop-Segment aktuell dahin, dass dabei jedes DDR4-Modul separat den Speichercontroller im Prozessor ansprechen kann. Das traditionelle Dual-Channel-Interface oder seit den „Nehalem“-Prozessoren von Intel gar ein Triple-Channel-Interface bei Desktop-Prozessoren würde damit der Vergangenheit angehören. Für den Endkunden wäre diese Option in erste Linie kostengünstiger als bisher, könnte man mit einem einzigen Modul doch wieder sinnvoll aufrüsten und müsste nicht direkt immer größere und teurere 2-Modul- oder 3-Modul-Kits kaufen.
Für Server würde man eine alternative Lösung finden, die deutlich mehr Bandbreite bietet. Dort würden vier Module jeweils einen Switch ansteuern, welche dann mit dem eigentlichen Speichercontroller in der CPU kommunizieren. Damit würde man die aktuelle Entwicklung fortsetzen, die bereits bei einem Quad-Channel-Interface angekommen ist.
Da die Planungen aber noch in den Kinderschuhen stecken und erst im kommenden Jahr konkrete Züge annehmen sollen, können sich die ersten Anmerkungen und Gedanken der verschiedenen Hersteller zum neuen Standard mitunter noch markant ändern.