Neue Details zu AMDs „RS690“-Chipsatz
Nachdem Prozessorhersteller AMD den kanadischen Chipspezialisten ATi übernommen hat, kann man nun in Zukunft auch wieder mit Chipsätzen unter dem AMD-Label rechnen. Denn alle Produkte, die ATi bislang für die AMD-Plattform entwickelt hat, werden nun umbenannt werden. Dazu zählt auch der brandneue „RS690“.
Zu diesem Stück Silizium haben die Kollegen von The Inquirer nun neue Informationen herausgefunden. So soll der RS690 im für Chipsätze recht fortschrittlichen 80-nm-Verfahren gefertigt werden. AMD wird demnach also Chipsätze mit kleineren Strukturen als die eigenen Prozessoren sie besitzen auf dem Markt haben. Mit der Fertigung beauftragt wurden die taiwanischen Entwickler TSMC und UMC, die in der Vergangenheit bereits für ATi diverse Chips herstellten.
Wie die Kollegen weiter berichten, wird es vom RS690 verschiedene Varianten geben. Den Anfang macht der „RS690M“, der hauptsächlich für den Einsatz in Notebooks konzipiert sein soll. Ein weiterer Chipsatz für mobile Computer wird wahrscheinlich der ebenfalls geplante „RS690MC“ sein, der allerdings gegenüber dem normalen M-Modell auf einige Features verzichten muss. So wird dieser Variante wohl lediglich ein VGA-Ausgang zur Verfügung stehen. Und auch auf einen „PCI Express x16“-Anschluss muss der Kunde wohl oder übel verzichten.
Weiter geht der muntere Reigen mit dem „RS690T“, der angeblich auch ein Mobil-Chipsatz sein soll und sich durch bislang nicht näher bekannte Features vom RS690M und RS690MC unterscheiden soll. Weiterhin spekuliert The Inquirer, dass es sich beim „RD690“ wahrscheinlich um die Desktop-Variante des Chipsatzes handeln wird. Hierbei handelt es sich allerdings nur um reine Spekulationen, schließlich gibt es auch noch einen „RS690“ und einen „RX690“, deren Einsatzzwecke bislang noch nicht näher bekannt sind. Gemein sein wird allen Modellen aber wohl die Unterstützung für AMDs Sockel AM2, Speicher vom Typ DDR2-800, PCI Express x16, S-ATA II, 6-Kanal-Sound und Gigabit-LAN.
Eine weitere Chipsatzvariante ist der „RS690G“, der über eine integrierte Grafikeinheit verfügen wird, die sich offensichtlich nahe an ATis X700-Chip orientiert. Wie die Kollegen berichten, soll es sich dabei um die erste integrierte Grafikeinheit mit vier realen Rendering-Pipelines handeln. Ferner wird der RS690G voll kompatibel zu Microsofts DirectX 9 und zur „Aero Glass“-Oberfläche von Windows Vista sein. Ein integrierter TV-Ausgang für die Ausgabe von HDTV-Material mit maximal 1080i ist dabei genauso vorhanden wie auch die Unterstützung für die Bildausgabe via kopiergeschütztem HDMI-Ausgang.
Natürlich wird die Grafikeinheit des RS690G keinerlei Rekorde brechen. Laut Angaben AMDs soll sich eine Kombination aus „Turion X2“-Prozessor und RS690G aber wesentlich besser zum Spielen eignen als ein vergleichbares System mit Intels Merom und „965G“-Chipsatz. Darüber hinaus wird die neue RS690-Serie weitestgehend Pin-kompatibel zu älteren ATi-Chipsätzen sein, so dass es Mainboardherstellern einfach gemacht wird, neue Lösungen mit diesen Chipsätzen zu entwickeln.
Präsentiert werden soll die neue Chipsatzfamilie wohl noch im Dezember dieses Jahres.