AMDs Chipsätze der Fusion-Plattformen im Detail
Wenn im nächsten Jahr die verschiedenen „Fusion“-Plattformen von AMD an den Start gehen, bringen sie auch neue Chipsätze mit sich. Sowohl für die Desktop-Varianten als auch die mobilen Vertreter sind offenbar jeweils drei Chipsatz-Variationen vorgesehen. Zu diesen sind nun ausführliche Details aufgetaucht.
Wie bereits bekannt war, tragen die Chipsätze den Codenamen „Hudson“, wobei sich die mobilen Varianten „Hudson-M“ und die Desktop-Chipsätze „Hudson-D“ nennen. Nun ist Informationsmaterial zu den kommenden Fusion-Chipsätzen aufgetaucht – hier Fusion Controller Hubs (FCH) genannt –, das offenbar direkt von AMD stammt.
Für die Notebook-Plattform „Brazos“ – mit den APUs „Ontario“ und „Zacate“ – ist demzufolge der Hudson-M1 vorgesehen. Dabei handelt es sich um den Einsteigerchipsatz mit relativ geringem Feature-Umfang. Er bietet sechsmal SATA 6 Gbit/s (ohne RAID-Support), HD-Audio, vier PCIe-x1-Lanes der zweiten Generation sowie Unterstützung für bis zu 14 USB-2.0-Ports. Zudem verfügt er, wie auch alle anderen Hudson-Versionen, über ein sogenanntes Unified Media Interface (UMI) mit PCIe-x4 (1. Generation), wobei es sich um eine neue Form der Chipsatz-Anbindung (Chipset Interconnect) handeln könnte.
Hudson-M2 und -M3 sind hingegen für die Sabine-Plattform mit Llano-APU vorgesehen. Sie bieten neben den Features des Hudson-M1 noch weitere Funktionen. Dazu zählen Gigabit-Ethernet, die RAID-Modi 0 und 1 für sechs SATA-6-Gbit/s-Ports sowie ein Controller für SD-Karten, wobei SDHC-Modelle mit bis zu 32 GB unterstützt werden. Der Hudson-M3 wird außerdem erstmals vier native USB-3.0-Anschlüsse bieten. Die altbewährte PCI-Schnittstelle wird von den Chipsätzen nicht unterstützt.
Die Desktop-Chipsätze unterscheiden sich nur in wenigen Punkten von den mobilen Varianten. Den Anfang macht der Hudson-D1, der als einziger nur SATA 3 Gbit/s bietet und auf RAID gänzlich verzichtet. Ethernet- und SD-Controller zählen ebenso nicht zu seiner Ausstattung. Die Versionen Hudson-D2 und -D3 als Bestandteil der vollwertigen Lynx-Plattform mit Llano-APU können hingegen mit sechsmal SATA 6 Gbit/s sowie den RAID-Modi 0, 1 und 10 aufwarten. Gigabit-LAN und SD-Controller sind ebenfalls an Bord. Das Topmodell Hudson-D3 bietet außerdem wie das Pendant für Notebooks vier native USB-3.0-Ports, während die kleineren Varianten sich mit bis zu 14 USB-2.0-Ports begnügen müssen. Weiterhin werden neben den vier PCIe-x1-Slots auch herkömmliche PCI-Slots mit 33 MHz unterstützt: beim Hudson-D1 bis zu vier und bei den anderen beiden Chipsätzen bis zu drei Slots. Das Unified Media Interface fällt zudem schneller aus als bei den Notebook-Varianten. Statt PCI Express der ersten Generation kommt hier die zweite Generation zum Einsatz.
Schließlich scheint es noch eine spezielle Chipsatz-Variante für AMDs Embedded-Systeme zu geben, die Hudson-E1 getauft wurde. Im Prinzip entspricht ihre Ausstattung dem Hudson-D2, allerdings wird zusätzlich RAID 5 geboten und ein PCI-Slot mehr unterstützt. Der SD-Controller fällt hingegen weg. Zu dieser Embedded-Plattform werden verschiedene Varianten von „Ontario“ erwartet, wie wir bereits an anderer Stelle berichteten.
Die aufgeführten Daten der Hudson-Familie müssen dabei nicht zwangsläufig final sein, da auch ihr Erstellungsdatum unbekannt ist. Gerade bei den Chipsätzen für Llano könnte sich noch etwas ändern, da der Hybrid-Prozessor wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lässt. Informationen zu den Chipsätzen für die kommenden Bulldozer-Prozessoren haben wir ebenfalls bereits in der Vergangenheit zusammengetragen.