Die neue Chipsatz-Flotte für Intels „Sandy Bridge“
Einhergehend mit den vielen neuen Prozessoren sind im Rahmen eines Plattform-Upgrades auch immer neue Chipsätze fällig. Insgesamt gibt es fünf Chipsätze für den Desktop (plus einen später erscheinenden) und auch fünf weitere Varianten für das mobile Segment.
Die größte Neuerung der Chipsätze ist endlich die vollständige Anbindung von PCI Express 2.0, dessen maximal acht Ports fortan nicht mehr mit angezogener Handbremse von 2,5 GT/s sondern dem Maximum von 5 GT/s arbeiten. Parallel dazu gibt es die erste offizielle Unterstützung für den SATA-Standard mit 6 GBit/s.
In Zusammenarbeit mit dem Prozessor wird die Grafikeinheit in Zukunft nur noch via DisplayPort, DVI oder HDMI 1.4a ausgegeben. Ansonsten sind die üblichen Verdächtigen weiterhin auch in der neuen Chipsatzserie vertreten: Gigabit-LAN, Audio, 14 USB-2.0-Ports und natürlich sechs SATA-Ports, von denen maximal zwei mit 6 GBit/s angesprochen werden können.
Insgesamt gibt es fünf Chipsätze für den Desktop (plus einen später erscheinenden) und auch fünf weitere für das mobile Segment. Während es bei den Desktop-Lösungen keine all' zu umfangreichen Informationen seitens Intel gibt, hat man bei den fünf mobilen Chipsätzen deutlich mehr veröffentlicht.
Bei der Betrachtung kommen interessante Daten zum Vorschein. So werden beispielsweise die Ultra-Low-Voltage-Prozessoren mit ihrer TDP von 17 Watt mit dem UM67- oder QS67-Chipsatz gepaart, die jeweils noch einmal eine TDP von 3,4 Watt ausweisen sollen. Die gesamte Plattform wird damit gerade knapp über die 20-Watt-TDP-Marke gehievt und soll so in besonders schmalen Notebooks und eventuell sogar Tablets verbaut werden können. Allerdings haben es die Chipsatzpreise auch in sich: bis zu 54 US-Dollar kostet einer dieser Chips.
Die Desktop-Vertreter sind etwas günstiger. Den Intel Q67 gibt es für 41, den H67 für 40, P67 und Q65 für jeweils 37 und den Einsteiger-Chipsatz B65 für 34 US-Dollar. Die TDP der Desktop-Varianten liegt in allen Fällen bei 6,1 Watt.
Bis auf eine Ausnahme sind alle Desktop- und Notebook-Chipsätze 25 × 25 mm groß, lediglich der QS67 ist mit 22 × 22 mm besonders für dünne und leichte Notebooks geeignet. Alle Chipsätze werden nach wie vor in 65 nm gefertigt.
Das Übertakten der Desktop-Prozessoren wird nur mit dem P67-Chipsatz einfach möglich sein. Die H67-Boards erlauben keine Verstellung des Multiplikators, der über den maximalen Turbo-Modus hinaus geht. Der bereits vor wenigen Wochen gemunkelte „Z68“-Chipsatz soll die Eigenschaften von P67 und H67 vereinen und dann dieses Problem beheben. Mit einer Markteinführung rechnet man in der Gerüchteküche zum Frühjahr 2011.