nVidias Chipsätze: Integrierte GeForce 8 ab 2008
Seitdem AMD den kanadischen Grafik- und Chipsatzentwickler ATi übernommen hat, geht man eigentich davon aus, dass AMD sich komplett aus dem Chipsatz-Geschäft für Intel-Systeme zurückziehen wird. Schließlich will man der Konkurrenz ja nicht auch noch zuarbeiten. Dies lässt nun für nVidia mehr Raum zur Expansion auf dem Intel-Markt.
Und diesen möchte das Unternehmen offenbar auch nutzen, denn auf einem Geschäftstreffen, das eigentlich die Finanzen des dritten Quartals zum Thema hatte, verriet man auch einige Details über die kommenden Chipsätze mit integrierter Grafikeinheit, mit denen man Intels Prozessoren eine performante Basis liefern möchte.
So will man den nächsten Chipsatz bereits im zweiten Quartal des kommenden Jahres ausliefern. Dieser hört bislang auf den Codenamen „MCP73“ und soll über eine integrierte Grafikeinheit auf technologischer Basis einer GeForce 7300 besitzen. Aufgrund dieser Tatsache wird nVidias nächster Chipsatz für Intel-Systeme demnach also Unterstützung für Microsofts DirectX 9.0c und das Shader-Model 3.0 mitbringen. Darüber hinaus wird auch nVidia Unterstützung für einen HDMI-Anschluss mitsamt HDCP-Kopierschutz implementieren und so die Ausgabe von Bildmaterial im 720p-Format unter Nutzung der „H.264“-Dekodierung ermöglichen.
Der Chipsatz wird ferner Unterstützung für alle aktuellen Intel-Prozessoren mit einem Frontside-Bus von bis zu 1033 MHz bieten. Möglich wäre jedoch, dass man den FSB noch auf 1333 MHz erhöhen könnte, um mit Intels zukünftigen Prozessoren kompatibel zu sein. Bezüglich des Speichers kann der Besitzer eines Mainboards mit MCP73 maximal RAM des Typs „DDR2-667“ verbauen. Aller Voraussicht nach wird man aber nur auf ein Single-Channel-Speicherinterface und einen Grafikkarten-Steckplatz des Typs „PCI Express x8“ zurückgreifen. Auf diese Art und Weise möchte nVidia offenbar Kosten sparen, um gegen die Konkurrenz besser bestehen zu können.
Weitere Features des neuen nForce-Chips sind Gigabit Ethernet, bis zu 4 S-ATA-2-Anschlüsse, immer noch ein P-ATA-Anschluss für Geräte mit IDE-Schnittstelle und High-Definition-Audio. USB-Geräte können bis zu zehn Stück an ein entsprechendes Mainboard angeschlossen werden, Steckkarten für „PCI Express x1“-Slots immerhin noch maximal drei. Hergestellt werden wird der MCP73 aller Voraussicht nach in 80 nm breiten Strukturen bei TSMC und soll eingesetzt unter Windows Vista den vollen Funktionsumfang des Betriebssystems gewährleisten.
Und als ob dies noch nicht genug Daten zu neuen nVidia-Chipsätzen wären, wurden auch noch gleich neue Details zum Nachfolger des MCP73 bekannt gegeben. Dieser hört bislang auf den Codenamen „MCP79“ und soll voraussichtlich im ersten Quartal 2008 auf den Markt kommen. Zu diesem Chipsatz ist leider noch nicht ganz so viel bekannt, schließlich befindet dieser sich derzeit noch in der Entwicklung. Fakt ist lediglich, dass dieser über eine integrierte Grafikeinheit auf Basis der GeForce 8 bieten wird. Er wird demnach kompatibel zu Microsofts DirectX 10 sein und damit für einen Chipsatz mit integrierter Grafikeinheit Neuland betreten.
Ferner bietet er Unterstützung für HDMI-Signale in 1080i-Format und wird mit großer Wahrscheinlichkeit über einen maximalen Frontside-Bus von 1333 MHz verfügen. Brancheninterne Quellen rechnen derweil damit, dass der MCP79 der erste Chipsatz von nVidia sein könnte, der im neuen 55-nm-Verfahren hergestellt wird. Weitere Details sind leider noch nicht bekannt. Als Basis für den Neuen dient jedoch der MCP73, so dass davon ausgegangen werden kann, dass auch der Nachfolger über ähnliche Features verfügen wird.