Die neuen Netzteile von Cougar im Detail
Auf der gestern zu Ende gegangenen CeBIT präsentierte Cougar viele neue Netzteilserien. Die Produktpalette reicht vom einfachen Einsteigergerät bis hin zum 80Plus-Gold zertifizierten High-End Netzteil. Grund genug also, einen genaueren Blick auf diese zu werfen.
Das neue Flaggschiff mit Namen GX wird sehr wahrscheinlich zunächst mit 600, 800 und 1.050 Watt erscheinen. Weitere Modelle mit 700, 900 und eventuell auch 500 Watt können später hinzukommen. Auf der CeBIT konnten wir einen ersten Blick durch das Lüftergitter in das 80Plus-Gold-zertifizierte Netzteil werfen, welches als 1.050-Watt-Variante ausgestellt war. Im Vergleich zum Vorgänger hat man beim großen Kühlkörper über dem sekundären Bereich eine Finnen- statt Lochform gewählt, was dem Luftstrom zu Gute kommen wird. Zudem ist in diesem Kühlkörper interessanterweise der Firmenname eingeprägt. Das soll bei geöffneten Netzteilen sofort klar stellen, dass es sich nicht um ein OEM-Modell von HEC handelt. Ein sogenanntes CLC Filter Design wird für die Unterdrückung von Spannungsspitzen (Spikes) zuständig sein. RST, ein weiterer Marketingbegriff, beschreibt eine Rapid-Switch-Technology zur Minimierung der Schaltverluste in einem Netzteil. Diese kommt statt des LLC-Resonanzwandlers, welcher bei Enermax und Seasonic zu finden ist, zum Einsatz. Das gezeigte GX 1050 verfügt ferner über zwei Haupttransformatoren, so dass mindestens zwei reelle 12-Volt-Schienen vorhanden sind.
Die überarbeitete Version des S-Power wird, wie bereits berichtet, SX heißen. Sie ist sowohl mit dem CLC Filter Design als auch mit der Rapid-Switch-Technology ausgestattet. Die Unterschiede zum GX werden also im Detail stecken. Dank gewohnter DC-DC-Technik erreicht die Serie 80Plus-Silber-Niveau und soll mit Leistungen von 700 und 850 Watt im Verkaufsregal zu finden sein. Beim 550 Watt starken Modell steht es noch in den Sternen, ob es den Sprung zu den Kunden schafft oder nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen wird. Der Grund ist die Konkurrenz aus eigenem Hause: Die SE-Serie.
Die SE-Serie besitzt im Gegensatz zu den bereits genannten Produkten kein Kabelmanagement, keine RST Power und kein CLC Filter Design. 400 und 560 Watt werden die Modelle bereitstellen können, ein Gerät mit 460 Watt bleibt in der Hinterhand. Trotz eines erstaunlich günstigen Preises (vor allem die Preisvorstellung des SE 400 überraschte uns) und dem Fehlen der DC-DC-Technik wird dem Käufer ein 80Plus-Silber-Zertifikat geboten.
Die Mainstream-Netzteile werden auf den Namen CMX (500, 700 und 1.200 Watt) und PowerX (400, 500 und 700 Watt) hören. Ob ein CMX 1000 erscheint, bleibt offen. Dieses wäre zusammen mit dem CMX 1200 das einzige Netzteil aus der Serie, welches eine DC-DC-Technik präsentieren könnte. Die Effizienz schlägt sich sowohl beim CMX als auch beim PowerX in einer 80Plus-Bronze-Zertifizierung nieder. Hauptunterschied wird also das fehlende Kabelmanagement des PowerX sein.
Als Einsteigernetzteil wird die A-Serie gehandelt, die in direkter Konkurrenz zum Enermax ECO80+ und be quiet! Pure Power steht. Als einziges Modell der gesamten Produktpalette kann die A-Serie nicht mit einem flüssigkeitsgelagerten Lüfter aufwarten, schafft aber die 80Plus-Bronze-Hürde.
Wann und zu welchem Preis die Netzteile in den Handel kommen, steht noch nicht fest. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die Preise von Enermax unterboten werden.