Sapphire Radeon X1950 Pro „Dual“
Zur CeBIT 2005 überraschte Asus die Fachwelt mit der Vorstellung einer Grafikkarte, die zwei GeForce-6800-Ultra-Chips auf einem PCB vereinte. Auf den Markt gebracht hat es die Designstudie am Ende allerdings ebenso wenig wie eine Variante von MSI.
Dafür stellte Asus rund ein halbes Jahr später, im September 2005, einen Nachfolger mit zwei GeForce-7800-GT-Chips (ComputerBase-Test) vor, der in einer limitierten Auflage von 2000 Karten sogar im Handel erhältlich war. Die Entwicklung derartiger Dual-Karten auf Basis von nVidia-Chips gipfelte mit der Vorstellung der GeForce 7900 GX2 durch nVidia zur CeBIT 2006 und der Präsentation der für den Einzelhandel gedachten GeForce 7950 GX2 im Juni dieses Jahres – mit beiden ließ sich erstmals ein Rechenverbund aus vier Grafikchips über SLI aufbauen.
Auch ATi bzw. ATis Board-Partner experimentieren seit einiger Zeit an Dual-GPU-Karten unter dem Codenamen „Gemini“ (Zwilling) herum und zur CeBIT 2006 zeigte sich eine Karte von GeCube mit zwei Radeon-X1600-XT-Chips. Modell von HIS und GeCube (2 x Radeon X1650 XT) folgten.
Den bisherigen Höhepunkt der roten Entwicklung hat in der vergangenen Woche nun allerdings Sapphire vorgestellt: Eine Grafikkarte mit zwei Radeon-X1950-Pro-GPUs. Das Board, schlicht auf den Namen Godfather getauft, soll die Leistung zweier Einzelkarten im CrossFire-Betrieb erzielen und auch auf Mainboards ohne CrossFire-Chipsatz lauffähig sein. „Quad-CrossFire“ wird durch den Einsatz zweier Karten möglich – ein CrossFire-Mainboard ist hier allerdings Voraussetzung. Dabei findet die Kommunikation zwischen zwei Godfather-Karten über eine interne und nicht mehr über die externe Verbindung statt. Die Stromversorgung wird über zwei sechspolige Anschlüsse sichergestellt.
Die Karte soll im 1. Quartal 2007, noch vor der Markteinführung des R600, auf dem Markt erscheinen. Der praktische Nutzen und insbesondere die – in Anbetracht des baldigen Nachfolgers – absehbar kurze Halbwertszeit rücken den Godfather trotz der geplanten Einzelhandelsverfügbarkeit dennoch in die Ecke Design- bzw. Machbarkeitsstudie.